Die Aktie von Kohl's erlebte einen dramatischen Rückgang und fiel heute vor Börseneröffnung um 17%, nachdem der Einzelhändler ein enttäuschendes Ergebnis für das dritte Quartal vorgelegt hatte. Die Zahlen waren ernüchternd: Der Gewinn pro Aktie lag bei lediglich 0,20 US-Dollar, weit unter den Analystenerwartungen von 0,31 US-Dollar. Der Umsatz sank um 8,8% im Jahresvergleich auf 3,51 Milliarden US-Dollar und somit über 200 Millionen US-Dollar unter den Erwartungen. Besonders besorgniserregend ist, dass Kohl's nunmehr das elfte aufeinanderfolgende Quartal einen Rückgang der vergleichbaren Umsätze verzeichnete, diesmal um 9,3%. Der Ausblick wurde ebenfalls drastisch nach unten korrigiert, mit einem erwarteten Rückgang des Jahresumsatzes von 7 bis 8% und einem Gewinn von 1,20 bis 1,50 US-Dollar pro Aktie, verglichen mit 2,85 US-Dollar im Vorjahr. CEO Tom Kingsbury gestand ein, das Unternehmen befinde sich in einer Phase des Krisenmanagements und müsse sich auf eine besonders wettbewerbsintensive Feriensaison vorbereiten. Als ob die Herausforderungen nicht schon groß genug wären, steht ein Führungswechsel unmittelbar bevor. Im Januar übernimmt Ashley Buchanan, eine erfahrene Einzelhandelsexpertin mit Stationen bei Michaels und Walmart, das Ruder als neue CEO. Kidner müssen zahlreiche Hürden überwunden werden: Mittelschichtskunden wenden sich angesichts steigender Lebenshaltungskosten verstärkt Discount-Riesen wie TJX und Walmart zu, während Partnerschaften von Kohl's, etwa mit Sephora und Babies R' Us, zwar Wachstumschancen boten, aber die rückläufigen Bekleidungs- und Schuhverkäufe nicht ausglichen. Die Ereignisse geschehen zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt, unmittelbar vor dem kritischen Black-Friday-Geschäft. Die Aktien von Kohl's sind seit Jahresbeginn bereits um 32% gesunken, und angesichts dieser jüngsten Ergebnisse schwindet die Geduld der Investoren. Ob Buchanan in der Lage sein wird, das Unternehmen zu revitalisieren, Wachstumsbereiche zu erschließen und die Kundenbindung wiederherzustellen, wird zu einer der entscheidenden Fragen des Jahres 2024.