Es ist eine der größten Sorgen von Reisenden: Man landet nach einem langen Flug, geht zur Gepäckausgabe – und der Koffer bleibt verschwunden. Auch wenn die Fluggesellschaften beteuern, dass sich die Situation verbessert hat, bleibt die Zahl der fehlgeleiteten oder verlorenen Gepäckstücke hoch.
Laut dem Luftfahrt-IT-Unternehmen SITA wurden 2023 weltweit 36 Millionen Koffer falsch behandelt, verschlampt oder zu spät geliefert.
Saarbrücken als Problemfall
Die Wahrscheinlichkeit, dass Gepäck nicht am Ziel ankommt, variiert je nach Abflughafen. Besonders betroffen ist laut einer Analyse von Allianz Direct der Flughafen Saarbrücken, wo das Risiko bei 16,92 Prozent liegt – mehr als doppelt so hoch wie in Stuttgart (8,23 Prozent). Auffällig ist, dass kleinere Flughäfen mit weniger Passagieraufkommen oft höhere Verlustquoten haben als große Drehkreuze.
So liegt beispielsweise der Berliner Hauptstadtflughafen BER mit einer Rate von 11,85 Prozent auf Platz vier der verlustanfälligsten Airports. Hingegen schneidet der Flughafen Frankfurt/Main, Deutschlands größter Flughafen mit fast 60 Millionen Passagieren pro Jahr, mit 7,93 Prozent vergleichsweise gut ab.

Warum Koffer verschwinden
Die Ursachen für Gepäckverlust sind vielfältig, aber einige Faktoren stechen heraus:
- Verspätungen und kurze Umsteigezeiten: 37 Prozent aller Gepäckverluste passieren beim Transfer. Besonders problematisch sind kurze Umsteigezeiten. Wer beispielsweise in Paris-Charles de Gaulle von einem Terminal zum anderen wechseln muss, sollte mindestens 90 Minuten einplanen.
- Zu spät abgegebenes Gepäck: 20 Prozent der Fälle entstehen, weil Koffer nicht rechtzeitig verladen werden. Die Empfehlung: Mindestens 90 Minuten vor Abflug einchecken.
- Fehlleitungen durch falsche Etikettierung: 19 Prozent der verlorenen Koffer landen im falschen Flugzeug, weil beim Einchecken ein falsches Label gedruckt wurde.
- Sicherheitsbedenken: In seltenen Fällen wird Gepäck aus dem Verkehr gezogen, weil verbotene Gegenstände entdeckt werden.
So schützt man sich vor Gepäckverlust
Wer sein Risiko minimieren will, sollte auf folgende Punkte achten:
- Direktflüge bevorzugen: Weniger Umstiege bedeuten weniger Risiken.
- Koffer markant kennzeichnen: Bunte Gurte oder auffällige Sticker helfen, Verwechslungen zu vermeiden.
- Adresse im Gepäck hinterlegen: Falls der Koffer verloren geht, kann er so schneller zurückgegeben werden.
- GPS-Tracker nutzen: Kleine Ortungsgeräte wie Apple AirTags helfen, Gepäck zu lokalisieren.
Auch wenn sich die Lage gegenüber den chaotischen Pandemie-Jahren verbessert hat, bleibt das Problem des Gepäckverlusts bestehen. Mit der richtigen Vorbereitung lässt sich das Risiko jedoch deutlich senken.