Verteidigungsminister Boris Pistorius hält sich noch bedeckt, ob er nach der anstehenden Regierungsbildung weiterhin im Amt bleibt. Im ZDF-"Morgenmagazin" erklärte der SPD-Politiker, dass seine politische Zukunft noch unklar sei. Dennoch hat Pistorius in der Vergangenheit nicht mit seiner Ambition hinter dem Berg gehalten, dieses wichtige Ministeramt auch unter einer neuen Regierung weiterzuführen, unabhängig davon, ob die Union oder die SPD das Ruder übernimmt.
Parallel zu den Koalitionsverhandlungen sorgte der Bundestag für Aufsehen, als er ein umfangreiches Milliardenpaket für Verteidigung und Infrastruktur verabschiedete. Diese wegweisende Entscheidung beinhaltet eine Lockerung der Schuldenbremse, um erhöhte Ausgaben für Verteidigung, Zivilschutz, Nachrichtendienste und Cybersicherheit zu ermöglichen. Dabei dürfen Kredite für Ausgaben aufgenommen werden, die ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts übersteigen, was in diesem Jahr einer Betragsschwelle von rund 44 Milliarden Euro entspricht.
Pistorius trat Bedenken entgegen, dass diese Regelung zu einem unkontrollierten Geldausgeben verleiten könnte. Er betonte, dass die Ausnahme von der Schuldenbremse keinesfalls eine Einladung zur Unbeschränktheit sei. Vielmehr sei die Bundesregierung verpflichtet, jedes Jahr einen soliden Haushaltsplan vorzulegen, und letzten Endes entscheide das Parlament über die tatsächliche Höhe der Verteidigungsausgaben, die auch zivile Verteidigungsprojekte einschließen.