Die Koalitionspartner SPD, Grüne und FDP stehen vor einer entscheidenden Bewährungsprobe, die das Fortbestehen des Regierungsbündnisses infrage stellen könnte. Die Spitzen der Ampel-Parteien kommen an diesem Mittwoch zusammen, um über die Zukunft ihrer Zusammenarbeit zu beraten. Die Herausforderungen sind vielfältig und betreffen vor allem die Wirtschafts- und Finanzpolitik, mit dringend zu schließenden Budgetlücken im Bundeshaushalt für das kommende Jahr. Bundeskanzler Olaf Scholz zeigt sich optimistisch, dass eine Einigung noch möglich ist. Vor den entscheidenden Gesprächen trifft sich Scholz mit Vizekanzler Robert Habeck und Finanzminister Christian Lindner, um mögliche Lösungsstrategien zu entwickeln. Ein gemeinsames Papier könnte als Grundlage für den Koalitionsausschuss dienen, doch im Falle eines Scheiterns des Treffens droht ein Ende der Ampel-Koalition. Lindner und die FDP fordern eine drastische "Wirtschaftswende", unter anderem durch die Abschaffung des Solidaritätszuschlags und einen Richtungswechsel in der Klimapolitik, was auf erheblichen Widerstand bei der SPD und den Grünen stößt. Habeck legt den Fokus darauf, dass auch die anderen Koalitionspartner eigene Vorschläge einbringen, statt lediglich Forderungen zu stellen. Gleichzeitig stehen die geplanten Subventionen für Intel als potenzieller Streitpunkt im Raum. Die Grünen sehen die derzeitige politische Instabilität als ungünstig angesichts internationaler Herausforderungen wie der Lage in der Ukraine und einer bevorstehenden Präsidentschaftswahl in den USA. Finanzstaatssekretärin Katja Hessel betont die Notwendigkeit, das Wirtschaftswachstum zu fördern, statt nur Haushaltslöcher zu stopfen. FDP-Fraktionschef Christian Dürr fordert klar, die im Lindner-Papier vorgeschlagenen Maßnahmen umzusetzen, während SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich und Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge die Provokationen kritisieren, jedoch weiterhin an der Koalition festhalten möchten. Der Druck von außen nimmt ebenfalls zu, da Oppositionsführer Friedrich Merz klare Entscheidungen verlangt, um das politische Patt zu überwinden. Die Frage bleibt, ob die Koalition in der Lage ist, die Zusammenarbeit aufrechtzuerhalten und damit das politische Klima zu beruhigen.