Nach der Einigung auf ein umfangreiches Kreditpaket sieht sich die Union mit ihrem Parteivorsitzenden Friedrich Merz vor anspruchsvollen Koalitionsverhandlungen mit der SPD. "Unsere Agenda wird nun maßgeblich durch Diskussionen über Reformen und Einsparmaßnahmen innerhalb des Bundeshaushalts geprägt sein. Die finanziellen Spielräume sind nach wie vor begrenzt", betonte der designierte Kanzler in einem Interview mit der ARD.
Der wachsende Druck seitens der Grünen hat dazu geführt, dass der geplante Sonderfonds von 500 Milliarden Euro streng für zusätzliche Investitionen reserviert wird. Zukünftige Budgetplanungen sollen sicherstellen, dass Kernhaushaltsprojekte nicht mit neuen Schulden finanziert werden, wodurch insbesondere Initiativen wie die Mütterrente oder Steuererleichterungen im Gastronomiebereich von indirekten Finanzierungswegen ausgeschlossen sind.
"Die Notwendigkeit zu sparen und bedeutende Reformen umzusetzen, ist unumgänglich", erläuterte Merz weiter. Diese Herausforderungen beschreiben die eigentliche Belastungsprobe der angestrebten Zusammenarbeit zwischen Union und SPD. "Die wirklich komplizierten Gespräche liegen noch vor uns", erklärte der 69-Jährige.
In den kommenden Tagen tagen 16 Arbeitsgruppen, um den Koalitionsvertrag für die angestrebte schwarz-rote Regierungskoalition auszuarbeiten. Nach einer abschließenden finanziellen Überprüfung steht dann die Entscheidung an, ob die Parteien den gemeinsamen Weg beschreiten werden. Merz visiert eine Regierungsbildung vor Ostern an, räumt jedoch ein, dass noch einige Hürden zu überwinden sind.