Das politische Parkett bereitet sich auf einen möglichen Wechsel vor: Zwei Monate vor der Bundestagswahl könnte ein Bündnis der Union mit den Grünen an Reichweite gewinnen. Jüngste Umfragen prognostizieren für Schwarz-Grün eine Zustimmung von 44 bis 47 Prozent, was auf eine mögliche Mehrheit im Bundestag hindeuten könnte. Trotz der Vielzahl an Differenzen zwischen den Parteien hat der Grünen-Co-Vorsitzende Felix Banaszak Interesse bekundet, den CDU-Chef Friedrich Merz persönlich kennenzulernen. Ein Treffen sei bereits in Planung, wird jedoch von der CDU dementiert.
Banaszak, kürzlich gemeinsam mit Franziska Brantner in der Doppelspitze der Grünen bestätigt, betonte in einem Gespräch mit der Mediengruppe Bayern, dass er den Austausch mit Vorsitzenden anderer demokratischer Parteien suche. Doch CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann stellte klar, dass es keine Planungen für ein derartiges Treffen gibt. Von den Grünen ist auch eine Absage eines geplanten Treffens berichtet worden, während Brantner ihre Gesprächsbereitschaft allgemein bekundete.
Die Umfragen zeigen derzeit für die Union 32 bis 33 Prozent und für die Grünen 12 bis 14 Prozent. Ein solches Bündnis auf Bundesebene wäre eine Premiere, trotz früherer, gescheiterter Jamaika-Verhandlungen. In einigen Bundesländern wie Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hat die Zusammenarbeit auf Landesebene bereits Früchte getragen.
Berlins Bürgermeister Kai Wegner ermutigt seine Partei, offen für eine Zusammenarbeit mit den Grünen zu sein, während Hendrik Wüst, Ministerpräsident von NRW, die erfolgreiche bisherige Zusammenarbeit seiner Landesregierung lobt. Inhaltliche Differenzen, insbesondere beim Thema Klimaneutralität, bleiben jedoch bestehen. Banaszak bleibt dabei, dass das Ziel der Klimaneutralität bis 2045 nicht verhandelbar sei.
Wirtschaftsminister Robert Habeck betont die Notwendigkeit, die Klimaziele nicht zu verwässern, während Friedrich Merz den Grünen und der SPD die Schuld an den wirtschaftlichen Herausforderungen im Land gibt. Dies illustriert, dass, obwohl es einige überschneidende Ziele gibt, die Unterschiede zwischen den Parteien weiterhin bestehen.