Nach dem dramatischen Ende der Ampel-Koalition hat sich Bundesjustizminister Marco Buschmann von seinem Amt verabschiedet und bat Kanzler Olaf Scholz formell um seine Entlassung. In einem Schreiben, das er am Donnerstag veröffentlichte, offenbart Buschmann, dass der ebenfalls scheidende Bundesfinanzminister und FDP-Parteichef Christian Lindner mehrere Vorschläge zur wirtschaftlichen Genesung Deutschlands präsentierte. Diese Vorschläge stießen allerdings auf die Gegenwehr des Kanzlers, der stattdessen einen Maßnahmenkatalog vorlegte, welcher eine temporäre Aussetzung der Schuldenbremse beinhaltete – ein Vorhaben, das laut Buschmann wenig Potenzial für eine positive wirtschaftliche Wende berge. Lindner unterbreitete daraufhin den Vorschlag, dass SPD, Grüne und FDP gemeinsam den Weg für vorgezogene Neuwahlen ebnen sollten. Doch unerwartet erklärte der Kanzler seine Unwilligkeit, weiterhin mit Lindner zusammenzuarbeiten, und löste damit die Koalition auf. Buschmann zeigte Unverständnis für die Entscheidung des Kanzlers, nicht den koordinierten Weg zu Neuwahlen zu suchen und stattdessen in einem unklaren politischen Umfeld Neuwahlen ins Auge zu fassen. Abschließend reflektierte der FDP-Politiker seine Amtszeit als eine Quelle großer Freude.