Der Haushaltsstreit zwischen den Koalitionspartnern SPD, Grünen und FDP steht heute Abend vor einem entscheidenden Wendepunkt. Die Spitzenpolitiker der Ampel-Regierung beraten, wie sie das finanziellen Defizit im Haushalt 2025 überwinden und die geschwächte deutsche Wirtschaft ankurbeln können. Nach mehreren Vorbereitungstreffen, unter anderem mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner und Wirtschaftsminister Robert Habeck, scheint die Zeit für eine richtungsweisende Einigung gekommen zu sein. Im Fokus steht die langfristige Entlastung der Steuerzahler sowie ein Neustart in der Klimapolitik—Punkte, bei denen es erheblichen Diskussionsbedarf gibt. Lindners Vorschläge zur Abschaffung des Solidaritätszuschlags stoßen auf erheblichen Widerstand bei SPD und Grünen. Robert Habeck ist jedoch bereit, frei gewordene Fördermittel für Intel in Magdeburg zur Deckung der Haushaltslöcher einzusetzen, erwartet aber im Gegenzug auch Kompromissbereitschaft von seinen Koalitionspartnern. Sollten die Spitzenpolitiker eine Einigung erzielen, wäre dies ein bedeutender Schritt zur Stabilisierung der Koalition, die anschließend vom Koalitionsausschuss formal abgesegnet werden müsste. Noch vor Ende November sollen das Plenum des Bundestags und eine entscheidende Sitzung des Haushaltsausschusses über den Haushalt entscheiden. Risiken birgt vor allem die Ungewissheit im internationalen Umfeld, insbesondere im Hinblick auf die US-Wahl, die eine mögliche zweite Präsidentschaft von Donald Trump nach sich ziehen könnte. Ein Scheitern der Gespräche könnte indes gravierende politische Konsequenzen haben. Möglicherweise stünde das Ende der Ampel bevor, gefolgt von Rücktritten oder gar Neuwahlen. Sollte sich das Regierungsbündnis auflösen, könnten SPD und Grüne vor der Herausforderung stehen, entweder eine Minderheitsregierung zu bilden oder neue Wahlen anzustreben. In beiden Fällen würde die politische Landschaft vor erheblichen Umbrüchen stehen, deren Folgen schwer abzuschätzen sind.