In jüngster Zeit sorgt eine gewisse Unzufriedenheit innerhalb der Ampel-Koalition für Diskussionen über den wirtschaftspolitischen Kurs Deutschlands. Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken machte Finanzminister Christian Lindner für den schleppenden Fortschritt der Allianz verantwortlich. Der im Sommer entwickelte Entlastungsplan für die Wirtschaft sei laut Esken schlichtweg zu klein gedacht. Dies führe sie auf die mangelnde Flexibilität Lindners in Bezug auf die staatlichen Einnahmen zurück. Die Führung der Koalition, einst mit ambitionierten Projekten gestartet, sieht sich nun mit Einschränkungen in der Umsetzung konfrontiert. Die Spannungen innerhalb der Koalition spitzen sich insbesondere an der Schuldenbremse zu, die laut SPD gelockert werden sollte. Besonders die FDP scheint an dieser festzuhalten, was weitere Diskussionen befeuert. Auch von Seiten der Grünen gibt es Forderungen, die geplanten Schritte aus der sogenannten Wachstumsinitiative endlich in die Tat umzusetzen. Die Bundestagsfraktionschefin Katharina Dröge wünscht sich ein konsequenteres Handeln der Bundesregierung. Besonders kritisiert sie, dass zahlreiche vereinbarte Maßnahmen noch den Sprung ins Parlament nicht geschafft haben und erwartet, dass alle Ressorts diese Versäumnisse zügig aufarbeiten. Parallel dazu fanden jüngst hochkarätige Gespräche auf Industrierunden statt, bei denen Kanzler Olaf Scholz mit diversen Vertreter:innen der Wirtschaft nach Lösungen suchte. Gleichzeitig hielt Finanzminister Lindner einen eigenen Gipfel mit dem Mittelstand und dem Handwerk ab, was Beobachter:innen veranlasst, von doppelten Botschaften zu sprechen. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) blieb beiden Veranstaltungen fern. Dröge, die ebenfalls aus den Reihen der Grünen stammt, bemängelt die Notwendigkeit konkreter Vorschläge statt solch vermeintlicher "Gipfel der Eitelkeiten". Letztlich bleibt die Frage, ob die Gespräche zu substanziellen Fortschritten führen oder die Diskussionen um die Wirtschaftsflaute weiter anhalten werden.