20. September, 2024

Politik

Knisternde Spannung im Nahen Osten: Hisbollah kündigt Vergeltungsschläge gegen Israel an

Knisternde Spannung im Nahen Osten: Hisbollah kündigt Vergeltungsschläge gegen Israel an

In einer markigen Fernsehansprache kündigte Hassan Nasrallah, Anführer der libanesischen Miliz Hisbollah, am Donnerstag Vergeltungsschläge gegen Israel an. Diese Drohung folgte auf eine Serie von koordinierten Anschlägen mit explodierenden Meldempfängern und Handfunkgeräten, die 37 Menschen zum Opfer fielen und Tausende weitere verletzten.

Israel "wird gerechte Vergeltung und eine bittere Abrechnung erleben", erklärte Nasrallah. Er vermied allerdings konkrete Angaben zu Zeitplan, Art oder Ort der Reaktion. "Diese Vergeltung wird kommen. Die Art und Weise, das Ausmaß, das Wie und Wo – dies sind Dinge, die wir mit Sicherheit nur im engsten Kreis besprechen werden," fügte er hinzu.

Während Nasrallah sprach, flogen israelische Kampfflugzeuge in geringer Höhe über Beirut und erzeugten Schallwellen, die Anwohner in Panik aus ihren Häusern trieben. Obwohl die Angriffe Israel zugeschrieben wurden, hat die israelische Regierung eine offizielle Stellungnahme bislang verweigert.

Die in die Luft gesprengten Funkgeräte von Hisbollah-Mitgliedern lösten sich landesweit oft direkt in den Händen oder Taschen ihrer Besitzer aus. Über 2.900 Menschen wurden verletzt, wobei die genaue Verteilung zwischen Zivilisten und Kombattanten weiterhin unklar blieb.

Diese Anschläge haben die Spannungen in einer ohnehin angespannten Region weiter angeheizt. Nach dem von Hamas angeführten Angriff vom 7. Oktober, der den Krieg im Gazastreifen entzündete, verlegte Israel Soldaten an seine Nordgrenze, um sich gegen einen möglichen Hisbollah-Angriff zu wappnen. Hamas und Hisbollah werden beide vom Iran unterstützt und verfolgen das Ziel der Vernichtung Israels.