15. März, 2025

Wirtschaft

Knipex gegen Lidl: Streit um angebliches Plagiat eines Schaltschrankschlüssels

Knipex gegen Lidl: Streit um angebliches Plagiat eines Schaltschrankschlüssels

Der renommierte Wuppertaler Werkzeughersteller Knipex hat juristische Schritte gegen den Lebensmitteldiscounter Lidl eingeleitet. Hintergrund des Rechtsstreits ist der Vorwurf, dass Lidl einen Schaltschrankschlüssel der Marke Knipex kopiert haben soll, wodurch Patentrechte verletzt wurden. Ralf Putsch, der Geschäftsführer von Knipex, bezeichnete das Vorgehen in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur als "schamlos". Eine Stellungnahme von Lidl steht weiterhin aus. Knipex hat sowohl den Discounter mit Hauptsitz in Neckarsulm als auch den Werkzeugimporteur offiziell abgemahnt. Lidl wurde aufgefordert, die Verbreitung des Schaltschrankschlüssels der Eigenmarke Parkside einzustellen und eine rechtlich bindende Unterlassungserklärung zu unterzeichnen. Bei Nicht-Einhaltung drohen Vertragsstrafen. Zudem verlangt Knipex detaillierte Auskünfte über Herstellungsmengen und erzielten Gewinn des besagten Produkts. Der betreffende Schaltschrankschlüssel findet Verwendung bei der Bedienung von Anlagen in Heizungs-, Sanitär- und anderen technischen Bereichen. Ralf Putsch zeigte sich von diesem Fall besonders überrascht, da es das erste Mal sei, dass ein deutsches Unternehmen der Größe von Lidl in eine derartige Auseinandersetzung mit Knipex gerät. Bislang hatte sich Knipex hauptsächlich mit Patentverletzungen durch Online-Plattformen wie Temu und Ebay auseinandergesetzt. Seit seiner Gründung im Jahr 1882 hat sich Knipex als führender Werkzeughersteller etabliert, der weltweit Spezialist für Zangen ist. Täglich werden in Wuppertal 60.000 Zangen produziert und in über 100 Länder exportiert. Der Firmenverbund beschäftigt insgesamt 2600 Mitarbeiter.