Die Sektion der Reisemobilhersteller an den Aktienmärkten erlebt einen Rückschlag: Die Aktien von Knaus Tabbert brachen ein, nachdem das Unternehmen die vorübergehende Stilllegung von zwei seiner Werke bekanntgab. Zum Handelsende am Mittwoch hatte der Kurs einen dramatischen Verlust von 33 Prozent verzeichnet und notierte bei 13,12 Euro. Damit setzt sich der bereits seit Wochen und Monaten rückläufige Trend fort. Betrachtet man das gesamte Kalenderjahr, ist der Kurs um mehr als 70 Prozent gesunken.
Knaus Tabbert, das seit September 2020 an der Börse gelistet ist, startete mit einem Emissionspreis von 58 Euro und profitierte anfänglich vom Boom der Caravaning-Branche während der Corona-Pandemie. Der Kurs erreichte im April 2021 einen Spitzenwert von fast 74 Euro, doch seitdem zeigten die Indikatoren kontinuierlich nach unten.
Der jüngste Abstieg des Kurses wurde bereits im Juli und erneut im Oktober durch Prognoseanpassungen seitens des Unternehmens verstärkt. Ende Oktober entfiel dann auch das Kaufvotum der Investmentbank Jefferies, was weiteren Druck auf die Aktie ausübte. Am Mittwoch wurde bekannt gegeben, dass die Werke in Jandelsbrunn sowie im ungarischen Nagyoroszi ab dem 18. November bis Jahresende die Produktion einstellen werden.
Ziel der Maßnahme ist es, überhöhte Lagerbestände auf Händlerebene abzubauen. Dies führt allerdings zu einer Senkung der Umsatzerwartungen, die nun deutlich unter der vorher anvisierten Marke von 1,3 Milliarden Euro liegt. Die operative Margenvorgabe wird hingegen nicht revidiert.
Während im Frühjahr 2021 eine Unternehmensbewertung von fast 800 Millionen Euro vorlag, hat sich dieses Niveau dramatisch verändert. Der aktuelle Börsenwert beläuft sich lediglich auf gut 130 Millionen Euro. Die niederländische Gesellschaft HTP hält 41 Prozent der Anteilsrechte, während ein Viertel der Aktien von Catalina Capital Partners besessen wird.