In den kommenden Wochen könnte es für Liebhaber von Mandarinen in Deutschland teurer werden. Einem Bericht von Claudio Gläßer von der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft zufolge könnten die Preise steigen und das Angebot knapper werden. Genaue Angaben zur Preisentwicklung blieb der Analyst jedoch schuldig. Verantwortlich für die angespannte Lage sind schwere Unwetter in der spanischen Region Valencia, einem der bedeutendsten Anbaugebiete für Mandarinen. Stürme beschädigten die Früchte erheblich und legten Teile der Logistik lahm. Laut Gläßer erschweren überflutete Plantagen den Zugang zu den Anbauflächen. Auch Orangen und Zitronen aus dieser Region sind betroffen. Der Agrarverband Valencia schätzt die Schäden im Zitrusfrüchte-Anbau auf beachtliche 192 Millionen Euro. Dies erschwert die Ernte, die bei frühen Mandarinen-Sorten in voller Fahrt war. Trotz der schwerwiegenden Verluste sind die genauen Auswirkungen auf den Markt noch unklar. Derzeit sind die Auswirkungen der Unwetter auf dem deutschen Markt noch verhalten. Die Preise liegen aktuell sogar 6 Prozent unter dem Niveau des Vorjahrs. Gläßer betont, dass ein drastischer Preisanstieg nicht zwingend sei. Branchenintern wird die Situation nicht als kritisch angesehen, da Ernteausfälle durch alternative Lieferquellen kompensiert werden können. Spanien bleibt Deutschlands wichtigstes Lieferland für Zitrusfrüchte; 86 Prozent der Mandarinen stammen aus Valencia. Dennoch spielen andere Länder wie Südafrika, Italien, die Türkei, Marokko und Griechenland ebenfalls eine Rolle im Markt.