Im Schatten blühender Handelsketten in einem lebhaften Vorort von Miami steht eine nahezu vergessene Ikone des Einzelhandels – der letzte Kmart auf dem Festland der USA. Während Geschäfte wie Marshalls, Hobby Lobby, PetSmart und Dollar Tree mit einem stetigen Strom von Kunden florieren, zieht der verbliebene Kmart-Laden nur vereinzelt neugierige oder nostalgische Besucher an, die selten mehr als Kleinigkeit erwerben.
Ein solcher Besucher ist der Architekt Juan de la Madriz, der, angelockt von der Aussicht, ein Geschenk für seinen neugeborenen Enkel zu finden, zwar schnell fündig wird, aber den Laden nach zehn Minuten mit einem geringfügigen Einkauf verlässt. Das Gefühl der Vergänglichkeit ist allgegenwärtig, da das Schließen des letzten echten Kmart in den 50 Bundesstaaten auf Long Island, New York, die Filiale in Miami zum letzten seiner Art auf dem US-amerikanischen Festland gemacht hat. Vom einstigen Imperium von 2.500 Geschäften gibt es nur noch wenige Überbleibsel in den USA, genauer gesagt auf den Jungferninseln und Guam, neben einem Webshop.
Transformco, die Muttergesellschaft von Kmart und dem Überbleibsel von Sears, schweigt zu den Plänen für die Zukunft des Ladenlokals in Miami. Trotz der Ungewissheit deutet nichts auf baldige Schließung hin. Der lokal ansässige Kmart zeigt sich in einem tadellosen Zustand, fern von dem einstigen Ruf der Unordnung, und zeigt seine Waren klar geordnet wie in einem sauberen Drogeriemarkt.
Der Besuch bei Kmart enthüllt eine nostalgische Sammlung von Haushaltsgeräten, Spielzeug und Kleidung, die an eine längst vergangene Ära des Einzelhandels erinnert. Auch wenn die große Gartenabteilung heute einem At Home-Geschäft Platz gemacht hat, bleibt Kmart dennoch eine leise Erinnerung daran, wie wandelbar der Einzelhandel sein kann – alles untermalt von 'Willkommen'-Rufen aus einem Lautsprecher und dem freundlichen Gruß eines Mitarbeiters.