03. März, 2025

Wirtschaft

Kluft im Risikokapital: Gründerinnen stehen vor Herausforderungen

Kluft im Risikokapital: Gründerinnen stehen vor Herausforderungen

Eine neue Studie der Beratungsgesellschaft EY beleuchtet die ungleiche Verteilung von Risikokapital zwischen von Frauen gegründeten Startups und solchen mit männlichen oder gemischten Gründungsteams. Der Anteil des Wagniskapitals für ausschließlich von Frauen gegründete Unternehmen hat sich 2024 dramatisch verringert, nachdem er bereits in 2023 auf ein Minimum geschrumpft war.

Im vergangenen Jahr erhielten Startup-Initiativen von Gründerinnen lediglich 43 Millionen Euro, ein Rückgang von 58 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im Gegensatz dazu flossen 2024 beeindruckende 6,2 Milliarden Euro an Startups mit rein männlichen Gründern. Gemischte Teams konnten 834 Millionen Euro für sich verbuchen.

Thomas Prüver von EY äußert Bedenken über die wachsende Diskrepanz im Gründungsbereich: Der Rückschritt offenbare sich insbesondere im Jahr 2024, als der gesamtwirtschaftliche Aufschwung deutschen Startups übergreifend zugutekam. Die marginale Beteiligung von Frauen an Startups, die 2024 finanzielle Unterstützung erhielten, verdeutlicht die Problematik – speziell bei Investitionsbeträgen über 50 Millionen Euro, wo der Frauenanteil bei nur noch 7,1 Prozent lag.

In bestimmten Sektoren, wie Agrar-Technologie, E-Commerce und Bildung, ist der Frauenanteil relativ höher. Doch die Bereiche Software, Finanzen, Energie und Hardware bleiben stark männerdominiert. Franziska Teubert vom Startup-Verband fordert eine verstärkte Unterstützung für Gründerinnen, um Deutschlands Innovationspotenzial voll auszuschöpfen. Die Politik, Investoren und das gesamte Startup-Ökosystem seien gefragt, strukturelle Hürden abzubauen und Diversität zu fördern.