09. März, 2025

Wirtschaft

Kluft bei Gehältern: Berufswahl und Stereotype im Fokus

Kluft bei Gehältern: Berufswahl und Stereotype im Fokus

Die Diskussion um die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen sorgt weiterhin für Gesprächsstoff. Eine aktuelle YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur beleuchtet die vielschichtigen Ursachen für das geschlechtsspezifische Gehaltsgefälle, auch bekannt als Gender Pay Gap. Ein zentraler Punkt hierbei ist die Berufswahl, die 46 Prozent der Männer und 34 Prozent der Frauen als entscheidenden Faktor verorten. Dabei wird insbesondere hervorgehoben, dass Care-Arbeit im Haushalt die Berufswahl von Frauen einschränken könnte. Ebenso betonen die Befragten die Bedeutung der Familiengründung, wobei rund die Hälfte von ihnen Teilzeitarbeit und Karriereunterbrechungen als maßgeblich für die Gehaltsdifferenz ansehen. Interessanterweise zeigen sich hier kaum Unterschiede zwischen den Geschlechtern, denn 50 Prozent der Männer und 53 Prozent der Frauen betrachten diese Aspekte als ausschlaggebend. Deutlich divergierende Meinungen gab es hingegen hinsichtlich der Rolle von Geschlechterstereotypen und gesellschaftlichen Erwartungen. Diese sehen 45 Prozent der Frauen als Ursache, während dem lediglich 34 Prozent der Männer zustimmen. Diskriminierung am Arbeitsplatz wird zudem von 21 Prozent der Männer und 30 Prozent der Frauen als bedeutsam erachtet. Im Hinblick auf Gegenmaßnahmen wünschen sich 58 Prozent aller Befragten mehr gesetzliche Regelungen zur Verringerung des Lohngefälles. Hierbei stimmen 69 Prozent der Frauen und 47 Prozent der Männer überein. Insgesamt zeichnet sich jedoch ein hohes Maß an Einigkeit ab, wenn es um die Unterstützung von Teilzeit- und flexiblen Arbeitsmodellen geht, wofür 56 Prozent der Männer und 64 Prozent der Frauen plädieren. Darüber hinaus befürworten 57 Prozent die staatliche Förderung der Kinderbetreuung und etwas über die Hälfte spricht sich für eine Erhöhung des Mindestlohns aus. Der Gender Pay Gap verdeutlicht, warum Aktionen wie der Equal Pay Day von Bedeutung sind. Nach jüngsten Angaben des Statistischen Bundesamts verdienen Frauen in Deutschland im Jahr 2024 im Schnitt 16 Prozent weniger pro Stunde als ihre männlichen Kollegen. Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Auseinandersetzung mit diesem gesellschaftlich relevanten Thema.