Eine aktuelle Umfrage zum Thema Krankenhäuser zeigt, dass die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger komplizierte medizinische Behandlungen lieber in spezialisierten Kliniken durchführen lassen würde, auch wenn diese weiter entfernt sind. Die Umfrage signalisiert somit Unterstützung für die geplante Krankenhaus-Reform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Die Verhandlungen zwischen Bund und Ländern bezüglich der Reform setzen sich fort, wie eine Videoschalte der Gesundheitsminister von Bund und Ländern deutlich machte. Die Länder haben Gesundheitsminister Lauterbach gebeten, den versprochenen überarbeiteten Gesetzentwurf zur Reform vorzulegen. Für Klarheit bezüglich der Planungen der Kliniken bedarf es einer schnellen Entscheidung.
Die geplante Klinikreform beinhaltet unter anderem die Einführung einer neuen Bezahlmethode, um den Fokus von Umsatz auf die Qualität der Behandlungen zu verschieben. Des Weiteren soll eine einheitliche Einteilung der Kliniken in drei Stufen erfolgen: Wohnortnahe Kliniken zur Grund- und Notfallversorgung, Kliniken mit "Regel- und Schwerpunktversorgung" sowie "Maximalversorger" wie Unikliniken. Zusätzlich soll ein staatlicher Online-Atlas erstellt werden, der Patientinnen und Patienten die Möglichkeit bietet, Leistungen und Behandlungsqualität der Krankenhäuser zu vergleichen.
Die Umfrage, die im Auftrag der Techniker Krankenkasse von Forsa durchgeführt wurde, zeigt, dass 94 Prozent der befragten Menschen in Deutschland für eine geplante Operation in eine spezialisierte Klinik fahren würden, auch wenn diese weiter entfernt liegt. Lediglich fünf Prozent würden sich für eine gut erreichbare, jedoch nicht spezialisierte Klinik entscheiden.
Die Bewertung des Reformziels, komplizierte Behandlungen in spezialisierten Kliniken durchzuführen, fällt bei 66 Prozent der Befragten eher oder sehr gut aus, auch wenn dadurch weitere Wege in Kauf genommen werden müssen. Ein Drittel der Befragten hingegen bewerten das Vorhaben als schlecht oder sehr schlecht.
Bei der Wahl einer Klinik ist für die meisten Menschen die Erfahrung (97 Prozent) und die Verfügbarkeit sowie Qualität des Personals (96 Prozent) wichtig oder sehr wichtig. Auch eine gute Erreichbarkeit mit Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln (79 Prozent) sowie Wohnortnähe (69 Prozent) spielen für eine deutliche Mehrheit eine wichtige Rolle. Komfortfaktoren wie Qualität des Essens (54 Prozent), Ausstattung der Zimmer (53 Prozent) und großzügige Besuchszeiten (45 Prozent) werden seltener genannt.
Die Umfrage verdeutlicht die Präferenz der Menschen für spezialisierte Kliniken bei komplizierten Behandlungen. Dies unterstreicht die Relevanz der geplanten Krankenhaus-Reform von Gesundheitsminister Lauterbach.