08. September, 2024

Health

Klinik-Atlas wird benutzerfreundlicher: Update soll für mehr Transparenz sorgen

Klinik-Atlas wird benutzerfreundlicher: Update soll für mehr Transparenz sorgen

Das staatliche Vergleichsportal für Krankenhäuser in Deutschland steht vor einer umfassenden Überarbeitung. Nach heftiger Kritik an der Verständlichkeit und Zuverlässigkeit der Daten hat Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) angekündigt, den "Bundes-Klinik-Atlas" nutzerfreundlicher zu gestalten. Hierbei sollen zunächst die 20 wichtigsten Eingriffe transparent gemacht werden, um den Umfang der Informationen zu reduzieren und somit die Verständlichkeit für die Patientinnen und Patienten zu erhöhen. Ein entsprechendes Update soll in Kürze veröffentlicht werden.

Der Mitte Mai gestartete Klinik-Atlas, der rund 1700 Krankenhäuser erfasst, geriet bereits nach einer Woche in die Kritik. Neben der Forderung von Gesundheitsminister*innen der Länder und der Klinikbranche nach Korrekturen an den Daten, äußerten sich auch medizinische Gesellschaften skeptisch. Unzuverlässige Daten könnten Patienten in die Irre führen und somit deren Gesundheit gefährden.

Dennoch bleibt das Ministerium optimistisch. Eine Sprecherin betonte, dass der Atlas als Digitalprojekt kontinuierlich weiterentwickelt werde. Patientinnen und Patienten sollen künftig durch größere Kacheln mit allgemeinen Krankheitsbegriffen wie „Krebs“, „Herz“ oder „Knochen und Gelenke“ eine erste Orientierung erhalten. Unter diesen Begriffen werden spezifische Erkrankungen und Operationen wie Darm-, Brust- und Magenkrebs sowie Bypass- und Stent-Operationen oder der Einsatz künstlicher Gelenke detaillierter aufgeführt.

Gerald Gaß, Vorstandschef der Deutschen Krankenhausgesellschaft, bezeichnete die aktuellen Vorgänge als "Bankrotterklärung" und forderte eine sofortige Abschaltung und umfassende Überarbeitung des Portals. Er kritisierte insbesondere die unklare Festlegung der angezeigten „wichtigen“ Operationen. Auch Tino Sorge (CDU), Gesundheitsexperte der Union, schloss sich der Kritik an und bemängelte, Lauterbach habe dem Anliegen nach mehr Transparenz im Gesundheitswesen einen „Bärendienst“ erwiesen.

Lauterbach entgegnete den Vorwürfen jedoch. Die Datengrundlage, auf der der Atlas beruht, sei korrekt, was auch durch die 16 Millionen Versicherten bestätigt werde. Würde es sich tatsächlich um fehlerhafte Daten handeln, wäre das Portal bereits offline genommen worden. Er räumte jedoch ein, dass die umfangreiche Darstellung für Laien zu komplex sei und kündigte daher das anstehende Update an, das diesen Mangel beheben soll.