In der jüngsten Kontroverse über die Migrationspolitik hat SPD-Chef Lars Klingbeil den Vorstoß von Unionskanzlerkandidat Friedrich Merz entschieden abgelehnt. Gemäß Klingbeil wird die SPD ihr Handeln stets nach dem Grundgesetz und den Europäischen Verträgen ausrichten. Er kritisiert Merz scharf dafür, dass dieser bereit sei, im Schulterschluss mit der AfD politisch zu agieren. Dies, so Klingbeil, untergrabe die traditionellen Prinzipien der Union im Umgang mit der AfD, spalte die demokratische Mitte Deutschlands und sorge für Unmut bei europäischen Partnern, was die politische Landschaft nachhaltig verändern könnte.
Die Fraktion der Union plant in der kommenden Woche, Anträge zur Verschärfung der Migrationspolitik in den Bundestag einzubringen. Merz betonte, dass dies unabhängig von der Zustimmung anderer geschehe. SPD und Grüne äußern nun Zweifel an Merz' Zuverlässigkeit, die Abgrenzung zur AfD beizubehalten. Interessanterweise distanziert sich die Union in einem der Anträge klar von der AfD. So wird betont, dass die AfD die Herausforderungen der illegalen Migration nutze, um Fremdenfeindlichkeit zu schüren und Verschwörungstheorien zu verbreiten.
Die ohnehin hitzige Debatte um Migration wurde durch die jüngsten Gewalttaten weiter verschärft, insbesondere nach einer Messerattacke in Aschaffenburg, bei der zwei Menschen starben. Hierbei wurde ein 28-jähriger, ausreisepflichtiger Afghane als Täter festgenommen. Klingbeil fordert, die Behörden müssten diese Vorfälle gründlich aufarbeiten und sicherstellen, dass vergleichbare Fehler nicht ohne Konsequenzen bleiben. Er verweist zudem darauf, dass die SPD-geführte Bundesregierung bereits Schritte zur Verschärfung der Migrationsgesetze eingeleitet habe.