07. April, 2025

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Klimaziele in Gefahr: Eine Analyse zur Zukunft der Ölnachfrage

Klimaziele in Gefahr: Eine Analyse zur Zukunft der Ölnachfrage

In einem aktuellen Bericht betont Jamie Smyth die Notwendigkeit einer entschlossenen Reaktion der Regierungen auf die künftige Ölnachfrage. Um die Klimaziele zu erreichen und die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im Vergleich zu vorindustriellen Zeiten zu begrenzen, müsse die Nachfrage nach Öl laut Internationaler Energieagentur auf 54,8 Millionen Barrel pro Tag sinken. Zum Vergleich: Derzeit liegt die Nachfrage bei etwa 100 Millionen Barrel pro Tag.

Die von den Ölorganisationen abgegebenen Prognosen weichen stark von diesem Idealziel ab. Laut Bericht erwartet BP für 2050 eine Nachfrage von 75 Millionen Barrel pro Tag, Exxon prognostiziert weiterhin rund 100 Millionen Barrel pro Tag bis 2050 und die OPEC geht sogar von 116 Millionen Barrel pro Tag bis 2045 aus.

Es scheint offensichtlich, dass das ideal reduzierte Ziel von 54,8 Millionen Barrel pro Tag selbst im optimistischsten Szenario der Ölkonzerne nicht erreicht wird. Zu hoffen, dass diese freiwillig die Produktion drastisch reduzieren, sei so wahrscheinlich wie das Szenario, dass Brauereien und Destillerien die Alkoholproduktion im Kampf gegen Alkoholmissbrauch drastisch reduzieren.

Daher werden die Regierungen gezwungen sein zu handeln, wenn sie die empfohlenen Ziele der IEA erreichen wollen. Ein notwendiger und zugleich unpopulärer Schritt wäre die Erhöhung der Ökosteuer. Dies könnte negative Konsequenzen, wie soziale Unruhen aufgrund des Entzugs von Kraftstoffsubventionen, nach sich ziehen – sei es in den USA, Frankreich oder Nigeria.

Nichtsdestotrotz ist es die Aufgabe der Regierungen, im besten langfristigen Interesse ihres Landes zu handeln, ungeachtet möglicher kurzfristiger Unpopularität. Als Bestandteil einer wirksamen Strategie zur Reduzierung des Ölverbrauchs müssen Ölsteuern angehoben werden – eine essenzielle Funktion der Regierung in diesem Kontext.