21. April, 2025

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Klimawende im Verkehr: Aktives Handeln kann Milliarden sparen

Klimawende im Verkehr: Aktives Handeln kann Milliarden sparen

Die Verschleppung einer umfassenden Klimapolitik im Verkehrssektor kann laut einer aktuellen Untersuchung der Agora Verkehrswende zu immensen Kosten führen. Unter dem Motto 'Politisches Zögern hat seinen Preis' zeigt die Studie auf, dass zögerliche Maßnahmen sowohl finanziell als auch in Bezug auf die Treibhausgasemissionen teuer zu stehen kommen können. Konsequentes und ambitioniertes Vorgehen hingegen könnte sogar Einsparungen für die Bundesregierung bedeuten.

Drei Szenarien wurden in der Analyse des gemeinnützigen Instituts für Politikberatung verglichen: das Referenzszenario, das auf der aktuellen Politik basiert, sowie zwei progressivere Varianten, die eine Klimawende ab 2025 oder ab 2030 in Aussicht stellen. Im Referenzszenario wird selbst mit geplanten Maßnahmen das Klimaziel des Verkehrssektors bis 2030 und das Ziel der Nullemission bis 2045 verfehlt. Im Gegensatz dazu führen die ambitionierten Szenarien zur erforderlichen Klimaneutralität bis 2045, wobei ein spätes Umdenken ab 2030 signifikant höhere Kosten verursacht – gemessen auch am unveränderten Weiterbetrieb im Referenzszenario.

Eine interessante Erkenntnis der Studie ist, dass die Gesamtmobilität über die Szenarien hinweg gleich bleibt, aber die Verteilung der Verkehrsarten sich ändert. Insbesondere der öffentliche Verkehr zusammen mit Rad- und Fußverkehr gewinnen in den Szenarien für 2025 und 2030 an Bedeutung. Gleichzeitig sinkt in diesen Szenarien der Anteil des motorisierten Individualverkehrs, während im Referenzszenario der Autoverkehr, angetrieben durch den Ersatz fossiler Verbrennungsmotoren durch Elektroantriebe, zunimmt.

Die Analyse verdeutlichte zudem das finanzielle Einsparpotenzial durch frühzeitiges Handeln: Lässt die Bundesregierung die Dinge unverändert, könnten bis 2045 Ausgaben von etwa 9,7 Billionen Euro anfallen. Wird jedoch ab 2025 gegengesteuert und das Nullemissionsziel angestrebt, könnten rund 60 Milliarden Euro eingespart werden. Warte man bis 2030, so die Studie, würden mehr als eine halbe Billion Euro zusätzliche Kosten entstehen.

Die Agora Verkehrswende appelliert für schnelles und konsequentes Handeln zur Erreichung der Klimaneutralität im Verkehrsbereich bis 2045. Wiebke Zimmer, die stellvertretende Direktorin, hebt hervor, dass dieses Ziel ohne zusätzliche Gesamtkosten erreichbar ist, sofern früh genug investiert und politischer Wille an den Tag gelegt wird.