19. September, 2024

Grün

Klimawandel sorgt weltweit für Wetterextreme und tödliche Überschwemmungen

Klimawandel sorgt weltweit für Wetterextreme und tödliche Überschwemmungen

Die jüngste Serie von heftigen Regenfällen in Mitteleuropa, Afrika, Shanghai und US-Carolinas zeigt die drastischen Auswirkungen des Klimawandels auf das Wettergeschehen. Klimawissenschaftler sind sich darüber einig, dass die Erwärmung der Atmosphäre die Kapazität zur Feuchtigkeitsaufnahme erhöht und dadurch extremere Niederschläge verursacht.

Nicht nur die Menge des Regens, sondern auch der Ort, an dem er auftritt, ist entscheidend. In Afrika starben mindestens 1.000 Menschen und Millionen wurden vertrieben, während in Europa die Opferzahlen niedriger sind und umfangreiche staatliche Wiederaufbaufonds bereitgestellt wurden. Dies verdeutlicht die ungleiche Verteilung der Klimafolgen weltweit.

Professorin Hannah Cloke von der University of Reading betont, dass sowohl der Klimawandel als auch menschliche Eingriffe in die Natur zur Verschärfung der Überflutungen beitragen. Der Sturm Boris verursachte in Polen, Tschechien, Rumänien, der Slowakei, Österreich, Ungarn und Deutschland starke Regenfälle und Überschwemmungen, wobei in St. Pölten ein Rekord von 409 Millimetern Regen in fünf Tagen gemessen wurde.

Radarbilder zeigen, dass der Jetstream, ein Band schneller Winde in der oberen Atmosphäre, für das stagnierende Wetter verantwortlich ist. Jennifer Francis vom Woodwell Climate Research Center erklärte, dass die ungewöhnlichen Meander des Jetstreams durch außergewöhnlich warme Meeresoberflächentemperaturen beeinflusst wurden.

In den USA überraschte ein historischer Regensturm die Küstengemeinden von North und South Carolina und führte zu Niederschlagsmengen von bis zu 18 Zoll in 12 Stunden. Dennoch blieb die Überschwemmung auf tiefer liegende und küstennahe Gebiete beschränkt, was auf die verbesserte Infrastruktur zurückzuführen ist.

In West- und Zentralafrika führte die Regenzeit zu verheerenden Überschwemmungen, die 2,9 Millionen Menschen zur Flucht zwangen. Länder wie Kamerun und Tschad kämpfen mit zerstörten Ernten und dem Verlust von Vieh. Lokale Landwirte wie Mamane Hadi berichten von zunehmender Intensität der Regenfälle in den letzten vier Jahren, was ihre Ernten massiv beeinträchtigt.

China bereitet sich auf weitere Regenfälle vor, nachdem Taifun Bebinca Shanghai mit der stärksten seit 70 Jahren gemessenen Sturmfront heimsuchte. Trotz der relativ milden Taifunsaison dieses Jahres haben die Stürme erheblichen Schaden angerichtet, wobei die Verlagerung der Sturm-Entstehungsgebiete weiter westlich zu einer höheren Gefährdung für bevölkerungsreiche Regionen führte.

Asher Minns vom Tyndall Centre for Climate Change Research stellte fest, dass viele der extremen Wetterereignisse schlimmer sind als bisherige Prognosen, was auf die fortschreitenden Treibhausgasemissionen und die globale Erwärmung zurückzuführen ist.