01. April, 2025

Grün

Klimawandel: Die Erde vor unumkehrbaren Veränderungen

Klimawandel: Die Erde vor unumkehrbaren Veränderungen

Die Fähigkeit unseres Planeten, den menschengemachten Klimawandel abzumildern, könnte laut dem angesehenen Klimaforscher Johan Rockström zunehmend schwinden. Wie der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin ausführte, gibt es Anzeichen für diese Entwicklung. Diese internationale Konferenz bereitet auf die kommende Weltklimakonferenz in Brasilien vor.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Geschwindigkeit der Erderwärmung deutlich erhöht: Während sie in den 1970er Jahren bei etwa 0,2 Grad Celsius pro Dekade lag, stieg sie im letzten Jahrzehnt plötzlich auf 0,3 Grad. Die Gründe für diese Beschleunigung sind bislang unklar, räumte Rockström ein. Besorgniserregend ist zudem, dass bestimmte natürliche Klimapuffer immer weniger effektiv scheinen: Schmelzende Eisflächen reflektieren weniger Sonnenlicht, was die Erderwärmung verstärkt. Wälder in Regionen wie Finnland, Kanada und im Amazonas verlieren ihre Kapazität als CO2-Speicher.

Wenig ermutigend sind die Perspektiven für wichtige Ökosysteme: Das Absterben von Korallenriffen oder die Gefährdung des Amazonas könnten verheerende Effekte auf den globalen Klimahaushalt haben. Rockström betonte, dass das 1,5-Grad-Ziel nicht nur eine wünschenswerte Marke sei, sondern eine essentielle physikalische Grenze, die keinesfalls überschritten werden sollte, um irreversible Veränderungen und eine beschleunigte Erwärmung zu vermeiden.

Das Pariser Klimaziel, die Erderwärmung nach Möglichkeit auf 1,5 Grad zu beschränken, ist ehrgeizig; eine mögliche weitere Erwärmung könnte selbst bei optimaler Entwicklung und einem gravierenden Einschnitt in die Nutzung fossiler Brennstoffe umkehrbar sein. Essentiell bleibt dabei die Funktionstüchtigkeit von Ökosystemen, insbesondere der Ozeane.