Im globalen Bestreben, unseren blauen Planeten zu schützen, dreht sich in dieser Woche alles um das große Thema Kapital. Die diesjährigen Klimawoche in New York City und die Generalversammlung der Vereinten Nationen betonen eindringlich die Notwendigkeit, Billionen von Dollar zu mobilisieren, um ärmere Länder auf erneuerbare Energien umzustellen und die bereits entstandenen Schäden durch den Klimawandel zu bewältigen.
Parallel finden ein Gipfel über die Zukunft der UN sowie eine Sondersitzung zur Bedrohung durch den steigenden Meeresspiegel statt. Präsidenten der Klimaverhandlungen von 2023 bis 2025 drängen auf signifikante Reduktionen von Treibhausgasemissionen.
Diese Woche markiert den Beginn eines zweimonatigen Marathons, bei dem drei verschiedene Städte auf drei Kontinenten entscheidende hochrangige Treffen abhalten. Nach New York folgt Baku, die Hauptstadt Aserbaidschans, und schließlich Rio de Janeiro, bevor Anfang nächsten Jahres alle Länder neue nationale Emissionsziele einreichen müssen.
Der Analyst Alden Meyer von E3G betont die Bedeutung der kommenden Monate für das Pariser Klimaabkommen. Eine erfolgreiche Umsetzung der neuen Reduktionsziele sei entscheidend, um die globalen Erwärmungsgrenzen einzuhalten. Yalchin Rafiyev, Chefunterhändler der UN-Klimakonferenz im November in Baku, bezeichnet die Woche in New York als „sehr wichtiges Meilensteinereignis“.
Alles dreht sich um Geld, wie Ani Dasgupta, Präsident des World Resources Institute, betont. Insbesondere Entwicklungsländer, in denen über 80 % der Weltbevölkerung leben, benötigen finanzielle Unterstützung, um ihren steigenden Verbrauch fossiler Brennstoffe zu verringern. Die meisten Kohlenstoffdioxid-Emissionen stammen inzwischen aus nicht-industriellen Nationen.
Mohamed Adow von PowerShift Africa unterstreicht die Dringlichkeit finanzieller Hilfe für arme Nationen. Im Jahr 2009 setzten sich reiche Länder das Ziel, jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimahilfen bereitzustellen, erreichten dieses Ziel jedoch erst 2022. Die Verhandlungen in Baku sollen nun ein neues Finanzziel festlegen.
Dasgupta beschreibt das Dilemma als Huhn-und-Ei-Problem: Reiche Länder fordern von armen Nationen klimafreundliche Maßnahmen, bevor über Geld gesprochen wird, während arme Nationen zuerst finanzielle Unterstützung benötigen.
Letztlich hängt der Erfolg künftiger Klimaverhandlungen maßgeblich von den finanziellen Zusagen in Baku ab. Die geforderten 2,4 Billionen Dollar jährlich erscheinen vielen hoch, doch Dasgupta verweist darauf, dass dies weniger als 2 % des globalen BIPs entspricht, eine Summe, die bereits für Subventionen fossiler Brennstoffe ausgegeben wird.
Unternehmen und Finanznetzwerke müssen ebenfalls ihren Beitrag leisten. Dasgupta fordert eine stärkere Integration von Finanzministern und Marktakteuren, um den notwendigen finanziellen Rahmen für die grüne Transformation zu schaffen.