30. Januar, 2025

Grün

Klimawandel als Brandbeschleuniger: Waldbrände in Kalifornien im Fokus

Klimawandel als Brandbeschleuniger: Waldbrände in Kalifornien im Fokus

Eine verheerende Serie von Großbränden im Großraum Los Angeles hat Anfang dieses Jahres stattgefunden, bei der 29 Personen ihr Leben verloren haben und mehr als 16.000 Gebäude in Flammen aufgingen. Eine internationale Forschungsgruppe hat nun die erschreckende Erkenntnis getroffen, dass der menschengemachte Klimawandel die Intensität und Häufigkeit dieser Waldbrände signifikant beeinflusst hat.

Waldbrände sind in Südkalifornien keineswegs ein neues Phänomen. Typischerweise dauern sie von Juli bis September an, wenn trockene Winde, hohe Temperaturen und geringe Niederschläge vorherrschen. Besonders verheerend ist jedoch die Kombination dieser Bedingungen im Herbst und Winter, wenn die trockenen Santa-Ana-Winde durch das Land fegen. Der Gewöhnungseffekt schützt nicht vor den Gefahren: Trotz üblicherweise höherer Niederschlagsmengen zwischen Oktober und Dezember fiel der Regen 2024 vollkommen aus, was eine anhaltende Trockenheit zur Folge hatte.

Die 32-köpfige Forschungsgruppe nutzte den sogenannten "Fire Weather Index" (FWI), um die Bedingungen, die das Wachstum von Waldbränden beeinflussen, zu beleuchten. Mithilfe historischer Daten und klimatischer Simulationen bewerten die Experten die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ausmaß der Brände. Ihre Analysen legen nahe, dass die aktuellen klimatischen Bedingungen die Waldbrandgefahr um 35 Prozent gesteigert haben.

Die Forscher warnten, dass bei einer prognostizierten globalen Erwärmung von 2,6 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts die idealen Bedingungen für Waldbrände um nochmals 35 Prozent zunehmen könnten. Bereits jetzt zeigt sich der Einfluss, da die Trockenperioden etwa alle 20 Jahre vorkommen und im Vergleich zur vorindustriellen Zeit 2,4-mal wahrscheinlicher sind. Dabei hat sich die trockene Phase in der Region um weitere 23 Tage verlängert, was zu gefährlichen Überschneidungen mit der Santa-Ana-Windsaison führt.

Yoshi Maezumi vom Max-Planck-Institut für Geoanthropologie in Jena unterstreicht die Bedeutung solcher Studien, um ein besseres Verständnis für die Risiken des Klimawandels zu entwickeln. Dennoch weist die Forscherin auch darauf hin, dass trotz des eindeutigen Einflusses des Klimawandels auch andere Faktoren wie menschliche Zündquellen und die lokale Topografie entscheidende Rollen bei der Entstehung einzelner Brände spielen.