Der aus dem Amt scheidende US-Präsident Joe Biden hat die Bühne des G20-Gipfels in Rio de Janeiro genutzt, um eindringlich an die Weltgemeinschaft zu appellieren, dem Klimaschutz höchste Priorität einzuräumen. 'Die Geschichte schaut zu', mahnte Biden und bezeichnete den Klimawandel als die bedeutendste existenzielle Bedrohung der Menschheit. Das Handeln der Gegenwart werde maßgeblich über die Zukunft der kommenden Generationen entscheiden, betonte er eindringlich. Seine Botschaft an die Staats- und Regierungschefs: Dringlichkeit und Engagement sind mehr denn je gefragt.
Kurz vor dem Ende seiner Amtszeit hatte Biden als erster amtierender Präsident der USA das Amazonasgebiet besucht, ein symbolträchtiger Schritt, der seine klimapolitischen Ambitionen unterstrich. Vor dem Hintergrund einer möglichen Rückkehr von Donald Trump, der den Austritt der USA aus dem Pariser Abkommen forciert hatte, verliert diese Geste nicht an Bedeutung. Bidens ambitionierte Klimaziele, die eine CO2-neutrale Stromerzeugung bis 2035 und Netto-Null-Emissionen bis 2050 anpeilen, könnten bald erheblich gefährdet sein.
Ein Regierungsvertreter stellte in Brasilien klar, dass Bidens Einsatz für den Klimaschutz über die Bundesebene hinausgreift, indem er Staaten, Kommunen und die Privatwirtschaft mit ins Boot holte. Die entscheidende Frage sei, ob die USA die Vorreiterrolle bei sauberen Technologien behalten oder ihre wirtschaftlichen Chancen anderen Nationen überlassen würden.
Am Rande des Gipfels stellte Biden eine neue Partnerschaft mit Brasilien vor, die die Zusammenarbeit in nachhaltiger Energieerzeugung und grüner Industrialisierung stärken soll. Zudem kündigte er eine Investition von 325 Millionen US-Dollar in einen Weltbank-Fonds für saubere Energien an. Diese Zusage soll trotz des bevorstehenden Machtwechsels Bestand haben. Dennoch machte Biden deutlich, dass die bisherigen Erfolge im Bereich der sauberen Energie nur der Anfang eines erforderlichen fortgesetzten Engagements sind.