Die ambitionierten Klimaambitionen der internationalen Gemeinschaft stehen auf einem wackeligen Fundament, wie eine aktuelle Studie der OECD offenbart. Die Diskrepanz zwischen den global angestrebten Temperaturgrenzen und den national festgelegten Klimazielen ist größer denn je. Die OECD-Analyse zeigt, dass die Staaten, die zusammen für 80 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, bis 2030 nur eine Reduktion um 14 Prozent erreichen könnten. Ein deutlicher Sprung auf 43 Prozent wäre jedoch unerlässlich, um die globale Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.
Mathias Cormann, Generalsekretär der OECD, betont, dass für einen ernsthaften Fortschritt in Richtung Klimaneutralität nicht nur ehrgeizigere Reduktionsziele, sondern vor allem eine effektive und zügige Umsetzung dieser Ziele erforderlich sind. Dennoch zeigt der Bericht, dass die Umsetzung öffentlicher Maßnahmen gegen den Klimawandel in den Ländern, die einen Großteil der Emissionen ausstoßen, ins Stocken geraten ist.
Ein düsteres Bild zeichnet sich auch für die Zukunft ab: Mit dem Jahr 2024 werden neue Höhen bei der globalen Erwärmung erwartet. Die negativen Folgen des Temperaturanstiegs auf die Agrarwirtschaft sind bereits sichtbar, unter anderem durch zunehmende Dürren, Hitzewellen und andere extreme Wetterereignisse, die weltweit Lebensgrundlagen bedrohen.
Parallel dazu mahnt die Internationale Energieagentur (IEA) zu verstärkten Anstrengungen bei der Energieeffizienz. Der Fortschritt in diesem Bereich habe sich im Vergleich zur Dekade von 2010 bis 2019 halbiert und hinkt den für 2030 gesteckten Zielen weit hinterher. IEA-Direktor Fatih Birol bleibt jedoch optimistisch: Technologien zur Effizienzsteigerung sind vorhanden, und man hoffe nun auf beschleunigte politische Maßnahmen weltweit.