25. November, 2024

Grün

Klimaschutz am Scheideweg: Steigende Treibhausgaswerte gefährden Pariser Zielsetzungen

Klimaschutz am Scheideweg: Steigende Treibhausgaswerte gefährden Pariser Zielsetzungen

Ein aktueller Bericht der Weltwetterorganisation (WMO) verdeutlicht die dramatischen Fortschritte bei der Ansammlung von Treibhausgasen in der Erdatmosphäre. Die Atmosphäre weist derzeit die höchste Konzentration dieser klimaschädlichen Substanzen auf, die jemals in der Menschheitsgeschichte verzeichnet wurde. Insbesondere in den letzten 20 Jahren hat sich der Anstieg von CO2 und anderen Treibhausgasen massiv beschleunigt. Zwischen 2004 und 2023 stieg der CO2-Gehalt um bemerkenswerte 11,4 Prozent – mit einem weiteren Anstieg im Jahr 2023 verglichen mit dem Vorjahr.

Die Analyse verdeutlicht zudem, dass neben den menschlichen CO2-Emissionen auch Wald- und Buschbrände zu diesem Anstieg beitragen. Eine mögliche Abnahme der CO2-Puffersysteme, wie etwa die Fähigkeit der Wälder, Kohlendioxid aufzunehmen, könnte die Situation zusätzlich verschärfen.

Die aktuell gemessenen Werte von CO2, Methan und Lachgas übersteigen das vorindustrielle Niveau bei Weitem. Für Kohlendioxid wurden 420 ppm gemessen, was einem Anstieg von 151 Prozent entspricht. Methan erreichte 1934 ppb, während Lachgas bei 336,9 ppb liegt. Diese Entwicklungen sind ein ernüchterndes Signal in Bezug auf das Pariser Abkommen, wie Celeste Saulo, Generalsekretärin der WMO, mahnend hervorhebt.

Der Bericht bekräftigt, dass die Verbrennung fossiler Brennstoffe eine wesentliche Quelle für CO2 ist, dessen Auswirkungen in der Atmosphäre Jahrhunderte beobachtet werden können. Trotz des Anteils, der von Ozeanen und Ökosystemen absorbiert wird, verbleibt über die Hälfte der Emissionen weiterhin in der Luft. Selbst drastische Reduzierungen der Emissionen könnten das aktuelle Temperaturniveau über Jahrzehnte stabil halten.

Historische Vergleiche zeigen, dass die derzeitigen Bedingungen in der Atmosphäre zuletzt vor 3 bis 5 Millionen Jahren herrschten. Damals lag die Durchschnittstemperatur um zwei bis drei Grad höher, und der Meeresspiegel war beträchtlich erhöht. Erkenntnisse aus Luftblasen in Eisbohrkernen, Meeressedimenten und Fossilien helfen, diese prähistorischen Szenarien zu rekonstruieren.