Die kürzliche Forderung der deutschen Autoländer, geplante EU-CO2-Strafen für Autohersteller auszusetzen, stößt bei der Umweltorganisation Greenpeace auf heftigen Widerspruch. Marion Tiemann, Mobilitätsexpertin bei Greenpeace, warnte, dass ein nachlassender Druck auf die Industrie die deutschen Automobilhersteller im wichtigen Markt der Elektromobilität weiter zurückwerfen könnte. Diese Reaktion erfolgte auf ein Schreiben der Ministerpräsidenten von Bayern, Niedersachsen und Baden-Württemberg an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Tiemann stellt klar, dass die aktuellen EU-Grenzwerte zwar für einige Autohersteller herausfordernd sein könnten, aber sie für die Klimaziele unverzichtbar sind. Sie verweist auf die rückläufigen Marktanteile deutscher Hersteller wie VW, BMW und Mercedes in China und mahnt vor den Gefahren eines zögerlichen Wandels angesichts immer extremerer Wettereignisse.
In dem besagten Brief fordern die Regierungschefs eine Pause der CO2-Flottengrenzwerte, die ab 2025 mit Strafzahlungen belegt werden sollen, um potenzielle Wettbewerbsnachteile zu chinesischen Herstellern zu vermeiden. Tiemann hingegen argumentiert, dass gerade diese Flottengrenzwerte der Branche als Anreiz dienen, den Übergang zu umweltfreundlicheren Fahrzeugen schnell und effizient zu gestalten.