24. November, 2024

Unternehmen

Klimakrise im Kühlregal: Frostas Kampf um Rohstoffe in einer sich erwärmenden Welt

Frosta-Chef Felix Ahlers diskutiert die Herausforderungen globaler Krisen für die Lebensmittelproduktion, den Weg zu klimaneutraler Fertigung und die Gefahren politischer Entwicklungen.

Klimakrise im Kühlregal: Frostas Kampf um Rohstoffe in einer sich erwärmenden Welt
Frosta im Kampf gegen Lieferkettenkrisen: Ein Blick hinter die Kulissen der globalen Tiefkühlindustrie.

Frosta-Chef Felix Ahlers steht vor komplexen Herausforderungen. Die Bedrohungen, die von Konflikten wie den Angriffen im Roten Meer und den Auswirkungen des Klimawandels ausgehen, bringen die Lieferketten des Tiefkühlherstellers ins Wanken.

Ahlers, der sich in einem kürzlich geführten Interview offen äußerte, skizziert ein Bild der aktuellen Lage und der Zukunftspläne des Unternehmens.

Geopolitische Krisen und ihre Auswirkungen

Frosta, das seine Zutaten aus über 25 Ländern bezieht, steht stellvertretend für viele Unternehmen, die in der globalisierten Welt zunehmend anfällig für regionale Konflikte sind.

Die Blockade wichtiger Handelsrouten, wie am Roten Meer, führt zu Lieferengpässen und steigenden Kosten. Ahlers betont, dass solche Ereignisse zwar nicht katastrophal, aber doch eine zusätzliche Belastung für das Unternehmen darstellen.

Der Klimawandel als Bedrohung für die Lebensmittelversorgung

Besonders bemerkenswert sind Ahlers Ausführungen zum Klimawandel und dessen Einfluss auf die Landwirtschaft. Der sogenannte „Paprika-Gürtel“, der Anbaubereich für bestimmte Gemüsesorten, verschiebt sich jährlich weiter nach Norden. Diese Veränderungen zwingen Frosta dazu, ihre Bezugsquellen zu diversifizieren, was wiederum höhere Kosten und Komplexität mit sich bringt.

Spinat, Hagel und die Suche nach Alternativen

Ein konkretes Beispiel für die Auswirkungen extremer Wetterereignisse liefert der Einbruch in der Spinaternte, verursacht durch Hagelschläge. Um solchen Schwankungen entgegenzuwirken, erweitert Frosta seine Bezugsquellen und streut damit das Risiko.

Vom Lieferkettengesetz bis zur Kaffeeproduktion

Interessant ist auch Ahlers Sicht auf das neue Lieferkettengesetz, das Unternehmen dazu verpflichtet, Menschenrechte und Umweltschutz in ihren globalen Lieferketten zu gewährleisten.

Trotz des damit verbundenen Mehraufwands sieht Ahlers darin eine Chance, Verantwortung zu übernehmen und nachhaltig zu agieren.

Sein Engagement zeigt sich auch in seinem Privatprojekt, dem Solino-Kaffee, bei dem die gesamte Wertschöpfung in Äthiopien stattfindet und somit zur lokalen Entwicklung beiträgt.

Frosta und die Herausforderungen der Zukunft

Abschließend reflektiert Ahlers über die zukünftigen Schritte von Frosta, um klimaneutral zu werden und gleichzeitig den Herausforderungen der Globalisierung, des Klimawandels und politischer Unsicherheiten zu begegnen.

Mit einem Windrad in Bremerhaven und Plänen für einen umfassenden Solarpark zeigt Frosta, dass es möglich ist, auch in schwierigen Zeiten einen Weg in Richtung Nachhaltigkeit und Verantwortung zu beschreiten.

Die Vision von Ahlers für Frosta ist klar: ein Unternehmen, das trotz globaler Herausforderungen seinen Kurs beibehält und sich für eine nachhaltigere und gerechtere Zukunft einsetzt.