Die US-amerikanische Kleinstadt Carrboro hat den Energieversorger Duke Energy auf Schadensersatz verklagt. In der Klage wird dem Unternehmen vorgeworfen, die Bevölkerung und seine Kunden über die Auswirkungen des Klimawandels in die Irre geführt zu haben. Die Stadt, die etwa 50 Kilometer von Raleigh, der Hauptstadt von North Carolina, entfernt liegt, sieht sich mit erheblichen finanziellen Belastungen konfrontiert. Steigende Energiekosten, steigende Instandhaltungskosten der Straßen und Infrastrukturmaßnahmen zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels belasten den Haushalt schwer.
Carrboro macht Duke Energy für eine angeblich verschleppte Energiewende verantwortlich. Laut Gerichtsunterlagen, eingereicht am Obersten Gericht von Orange County, sei das Unternehmen seit über 50 Jahren über die Risiken fossiler Brennstoffe informiert, habe jedoch weiterhin stark auf Kohle und Gas gesetzt, um Strom zu produzieren.
"Bürgerinnen und Bürger unserer Gemeinde werden finanziell stark durch die Klimakrise belastet", äußerte sich die Bürgermeisterin von Carrboro, Barbara Foushee, besorgt. Ein Kommentar von Duke Energy steht bislang aus.
Der Energieversorger beliefert in mehreren US-Bundesstaaten, darunter North Carolina, South Carolina, Florida, Indiana, Ohio und Kentucky, mehr als acht Millionen Kunden. Duke Energy plant laut eigener Darstellung, bis zum Jahr 2035 die Kapazität an erneuerbaren Energien um 30.000 Megawatt zu erhöhen und einige Kohlekraftwerke auf Erdgas umzustellen.