Rund 200 Staaten kommen in Aserbaidschan zusammen, um gemeinsam über Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels zu beraten. Auf der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku stehen nicht nur die verheerenden Auswirkungen der Erderwärmung, wie Hitzewellen, Stürme und Überschwemmungen, im Fokus der zweitägigen Treffen, sondern besonders auch die Finanzierungshilfen für ärmere Länder. Die Erwartungshaltung ist hoch: Entwicklungsstaaten und Umweltorganisationen fordern, dass wohlhabende Industrienationen mindestens eine Billion US-Dollar pro Jahr bereitstellen – das Zehnfache des bisherigen Versprechens von 100 Milliarden. Zur Verfügungstellung dieser Gelder werden kreative Ansätze wie Vermögenssteuern für Reiche oder spezifische Abgaben auf Kohle, Öl und Gas erwogen.
Von der autoritären Führung des Gastgebers überschattet, reisen zehntausende Regierungsvertreter, Journalisten und Aktivisten an. Ein politischer Knalleffekt blieb dennoch aus: Bundeskanzler Olaf Scholz hat seine Teilnahme nach dem Aus seiner Regierung abgesagt. Am Rande des Konferenzgeländes im Olympiastadion von Baku werden in den nächsten Tagen Dutzende Staats- und Regierungschefs erwartet, welche die Weichen für ein globales Umweltengagement stellen sollen.
Dennoch trübt ein politischer Schatten die Klimakonferenz: Die jüngste Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten sorgt für Bedenken bei Nichtregierungsorganisationen, die befürchten, dass er erneut den Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkommen umsetzen könnte. Berichte der "New York Times" lassen eine bedenkliche Richtung vermuten: Trump plant offenbar, den Sitz der Umweltschutzbehörde EPA zu verlegen und geschützte Naturschutzgebiete zu verkleinern, um fossile Brennstoffe leichter zugänglich zu machen.