Kritiker bemängeln oft, dass Klimakonferenzen wenig bewirken. Doch ein genauerer Blick zeigt, dass dieser Eindruck trügt. Seit die Staatengemeinschaft im Jahr 2015 in Paris vereinbarte, die globale Erderwärmung auf maximal zwei Grad zu begrenzen, hat sich der Ton der Prognosen verändert. Während damals noch eine Erhöhung von bis zu 3,5 Grad bis zum Ende des Jahrhunderts erwartet wurde, sind heutige optimistische Schätzungen bei 2,6 Grad angekommen. Dies verdeutlicht, dass die weltweiten Emissionen in der Tat rückläufig sind, auch wenn dieser Prozess langsamer voranschreitet als erhofft. Es drängt sich daher die Frage auf, ob ein zusätzliches Verhandlungsformat sinnvoll wäre. Ein Forum, das die größten Emittenten – die USA, China und die EU – zusammenbringt, um verbindliche Leitlinien für eine gemeinschaftliche CO2-Regulierung zu erarbeiten, könnte von Nutzen sein. Denn die Herausforderung bleibt bestehen: Wer im Klimaschutz zu ambitioniert agiert, könnte wirtschaftlich ins Hintertreffen geraten.