Eine Studie der Umweltorganisation Greenpeace warnt vor erheblichen Mehrbelastungen für Haushalte durch steigende CO2-Preise beim Heizen und Tanken. Ohne Ausgleichsmaßnahmen könnten Haushalte mittleren Einkommens im Jahr 2025 mit zusätzlichen Kosten von durchschnittlich 700 Euro und im Jahr 2027 sogar mehr als 1000 Euro konfrontiert sein. Angesichts dieser Perspektive fordert Greenpeace die baldige Einführung eines Klimageldes.
Bastian Neuwirth, Klimaexperte bei Greenpeace, weist darauf hin, dass ein CO2-Preis ohne begleitende Kompensationsmaßnahmen erhebliches soziales Konfliktpotenzial birgt. Die Studie, erstellt vom Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft im Auftrag von Greenpeace, kommt zu dem Schluss, dass ein Klimageld die finanzielle Belastung bis in die Mittelschicht hinein deutlich mindern könnte.
Der CO2-Preis, der gesetzlich verankert ist, erhöht die Kosten für fossile Brennstoffe, um Anreize für umweltfreundliches Verhalten zu schaffen. Laut Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP soll ein sozialer Kompensationsmechanismus entwickelt werden, um die steigenden Preise auszugleichen und die Akzeptanz für das Marktsystem aufrechtzuerhalten. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) äußerte, dass eine Pro-Kopf-Auszahlung ab 2025 technisch machbar sei. Dennoch bleibt unklar, ob und wann die Koalition dies umsetzen wird.
Laut der Studie entstehen durch CO2-Preise nicht nur direkte Kosten für Heizen und Tanken, sondern auch indirekte Belastungen, wenn Unternehmen diese Preise auf Produkte umlegen. Der von Greenpeace vorgeschlagene Ansatz sieht vor, die Einnahmen aus dem CO2-Preis als Pro-Kopf-Pauschale auszuzahlen. Die im Jahr 2025 erwartete Summe pro Kopf beläuft sich auf 317 Euro.
Zusätzlich schlägt Greenpeace eine gestaffelte Versteuerung des Klimageldes vor, um sozial gerechter zu wirken: Niedrige Einkommen sollen die vollen 317 Euro erhalten, während der Betrag mit steigendem Einkommen sinkt. Die reichsten zehn Prozent der Haushalte sollen das Klimageld komplett versteuern und somit effektiv keines erhalten. Schätzungen zufolge würden durch diese Maßnahme zwischen 9 und 18 Milliarden Euro in die Staatskasse fließen, die zur Unterstützung von Haushalten aus der unteren Einkommenshälfte genutzt werden könnten.