Der Klimaschutz erhält einen prominenten Impuls, da sich 159 Länder zur globalen Methanvereinbarung zusammengeschlossen haben, mit dem Ziel, die Methanemissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken. Zudem streben die G7-Staaten an, die Methanbelastung aus fossilen Lieferketten um 75 Prozent zu vermindern.
Diese ambitionierten Ziele werden von Branchenvertretern und Staaten unterstützt, allerdings müssen nun Taten folgen, denn die Methanemissionen steigen weiterhin. Insbesondere Emissionen aus der fossilen Brennstoffproduktion sind laut Expertenbericht am leichtesten zu mindern. Dennoch sind sie bisher stark gestiegen – ein Missstand, der dringend adressiert werden muss.
Notwendige Maßnahmen umfassen ein Verbot routinemäßiger Venting- und Flaring-Praktiken, umfassende Leckerkennungs- und Instandhaltungsprogramme sowie eine genaue, messbasierte Berichterstattung über Emissionen. Ein signifikanter Rückgang des Öl- und Gasverbrauchs durch Effizienzsteigerungen und Elektrifizierung wird ebenfalls als unabdingbar erachtet.
Laut Julian Schwartzkopff von Offshore Technology können rund 40 Prozent der Methanemissionen in der Öl- und Gasindustrie ohne Nettoverlust gesenkt werden. Unternehmen könnten durch den Verkauf des zurückgewonnenen Methans ihre Investitionen amortisieren. Der derzeitige Verschwendungsskandal umfasst 267 Milliarden Kubikmeter Methan - ein Volumen, das 70 Prozent des jährlich in der EU verbrauchten fossilen Gases entspricht.
Besonders die bevorstehenden Einfuhrstandards der EU und die globale Methaninitiative von Ländern wie Japan und Südkorea zeigen, dass die Aufmerksamkeit auf die Methanintensität importierter fossiler Brennstoffe wächst. Die Hinwendung zu alternativen Energien wie grünem Wasserstoff scheint zwingend, um nicht in Lösungen zu investieren, die den eigentlichen Herausforderungen nicht gerecht werden.
Schwartzkopff betonte, dass sich im Rahmen von COP29 Methan von einem Nischenthema zu einem wichtigen Diskussionspunkt entwickelt hat. Die Erhöhung der regulatorischen Anforderungen und verbesserte Datenerhebung erfordern große Anstrengungen der Produzenten zur Emissionsreduktion, besonders um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Die Ergebnislosigkeit der Verhandlungen von COP29 zur klareren Formulierung des Übergangs von fossilen Brennstoffen enttäuscht. Starkes Engagement ist erforderlich, um Methanemissionen in nationalen Beiträgen (NDCs) zu berücksichtigen und ernsthaft anzugehen.
Trotz der Herausforderungen bietet die Methanminderung erhebliche emissionsmindernde Potenziale, die in kurzer Zeit ausgeschöpft werden könnten, wenn Länder und Unternehmen die notwendigen Verantwortung übernehmen und umsetzen.