Kurz vor der bevorstehenden UN-Klimakonferenz in Baku wirft ein neuer Bericht eines internationalen Forscherteams einen bedenklichen Blick auf die planetare Gesundheit. Unter der Leitung von William Ripple an der Oregon State University haben Wissenschaftler 25 der 35 beobachteten 'planetaren Lebenszeichen' auf schockierende Rekordwerte steigen sehen – ein Großteil davon zum Nachteil des Klimas. Der Projektion zufolge steuert die Erde auf eine Erderwärmung von 2,7 Grad Celsius bis zum Ende des Jahrhunderts zu. Unter den Autoren des Berichts im Fachjournal 'BioScience' befinden sich bedeutende Namen wie Johan Rockström und Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung. Die Wissenschaftler weisen darauf hin, dass die globale Erwärmung seit fünfzig Jahren korrekt vorhergesagt wird, jedoch die CO2-Emissionen in unerreichter Höhe verharren. Trotz positiven Trends im Bereich der erneuerbaren Energien, bleibt der Verbrauch fossiler Brennstoffe besorgniserregend dominant. Beunruhigenderweise haben die Meere einen Sammelpunkt für Wärmeenergie und erhöhten Säuregehalt erreicht, was zu einem massiven Fischsterben führte. Auch die Wälder wurden von extensiven Bränden heimgesucht, während der Viehbestand, verantwortlich für Methanemissionen, Höchststände erreichte. Die Subventionen für fossile Energien erreichten 2022 ebenfalls neue Rekordwerte. Eine Umfrage unter Klimaforschern malt ein düsteres Bild: Nur eine verschwindend geringe Zahl bleibt optimistisch hinsichtlich der Begrenzung der Erderwärmung. Dennoch setzt das Forscherteam auf Lösungsansätze: Ein schneller Ausstieg aus fossilen Brennstoffen und die Einführung eines globalen Kohlenstoffpreises werden als potentielle Maßnahmen zur Begrenzung des Klimawandels genannt. Ein Wandel im Konsumverhalten, die Förderung pflanzenbasierter Ernährung und eine Abkehr von wachstumsorientierten Wirtschaftssystemen zählen zu den vorgeschlagenen Maßnahmen. Der Bericht schließt mit einem Appell an die Kreativität, Moral und Beharrlichkeit der Menschheit, um die planetare Zukunft zu sichern.