Die Gastgeber von COP29 in Aserbaidschan fordern die teilnehmenden Länder eindringlich dazu auf, Differenzen zu überwinden und eine finanzielle Einigung zu erzielen, während die Verhandlungen in der Kaspischen Stadt Baku dem Ende entgegengehen. Die Weltregierungen versuchen, einen umfassenden Plan zu verabschieden, bei dem reiche Nationen zugesagt haben, immense Summen bereitzustellen, um ärmere Länder bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels zu unterstützen. Ökonomen schätzen, dass Entwicklungsländer bis zum Ende des Jahrzehnts jährlich mindestens eine Billion US-Dollar benötigen. Bisher haben wohlhabende Staaten jedoch gezögert, sich stark zu engagieren. Die Rolle der USA, unter der Führung des klimaskeptischen designierten Präsidenten Donald Trump, bleibt ebenfalls ungeklärt und sorgt für Unsicherheit. Die Präsidentschaft von COP29 betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen den Staaten, um tragfähige Vorschläge vorzubringen, die eine Einigung in Baku ermöglichen könnten. Ein neuer Vertragsentwurf soll heute Nachmittag veröffentlicht werden, in der Hoffnung, bis zum Tagesende eine Einigung erzielen zu können. Vergangene COPs sind häufig über ihren Zeitrahmen hinausgelaufen. Die Verhandlungen sind bereits von deutlichen Spannungen geprägt, nachdem ein Entwurf mit zwei gegensätzlichen Optionen vorgelegt wurde, die niemanden zufriedenstellen. Obwohl das Dokument auf eine schlankere zehnseitige Fassung reduziert wurde, fehlt darin die Angabe der angestrebten Gesamtinvestitionen pro Jahr, was zu weiterer Unzufriedenheit führte. Auch Uneinigkeit darüber, ob Finanzmittel als Zuschüsse oder Darlehen bereitgestellt werden sollten, und wie verschiedene Formen der nicht-öffentlichen Finanzierung einbezogen werden, bleibt bestehen. Der erfahrene COP-Beobachter Li Shuo der Asia Society hofft, dass die nächste Fassung einen Kompromiss darstellt. Andernfalls, scherzte er, müsse man wohl die Flüge umbuchen. U.N.-Generalsekretär Antonio Guterres ist aus Brasilien zurückgekehrt und mahnt zu einem kompromisslosen Einsatz für ein Abkommen, da ein Scheitern keine Option sei.