Beim diesjährigen UN-Klimagipfel in Baku einigten sich die Staaten nach intensiven Verhandlungen erst zwei Tage nach Fristende auf eine Vereinbarung zur Klimafinanzierung. Das zentrale Thema der Konferenz bestand darin, ein neues jährliches Finanzierungsziel für den globalen Klimaschutz festzulegen. Obwohl eine Einigung auf 300 Milliarden US-Dollar jährlich bis 2035 erzielt wurde, äußerten viele Entwicklungsländer ihre Unzufriedenheit über diese Summe und den langen Zeithorizont. Besonders aus Indien kam scharfe Kritik an den wohlhabenden Nationen, die von den ärmeren Ländern ebenfalls Beiträge erwarteten.
Die Stimmung auf dem Gipfel wurde getrübt durch die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten. Mit seiner ablehnenden Haltung gegenüber Klimaschutzmaßnahmen hat Trump klar gemacht, dass seine Regierung kaum Beiträge zu globalen Klimabemühungen leisten wird, was die Erwartungen an die finanzielle Zielvorgabe einschränkte.
Ein bedeutsamer Fortschritt war hingegen die Einigung über einen Regelkatalog für Kohlenstoffzertifikate, der es Ländern ermöglicht, Emissionen auszugleichen und sich auf den Emissionshandel vorzubereiten. Ein paar Details, wie die Struktur des Registers, müssen jedoch noch geklärt werden.
Trotz der ballyhoo-artigen Klimaabkommen in der Vergangenheit steigen die Treibhausgasemissionen und globalen Temperaturen weiter an, was Zweifel an der Effektivität des COP-Prozesses aufkommen lässt. Erdrückende Wetterbedingungen führen weltweit zu Katastrophen, die bereits etliche Menschenleben forderten und erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachten.
Handelskonflikte, insbesondere über klimabezogene Handelsbarrieren, rückten ebenfalls in den Fokus. Besonders die geplante europäische CO2-Grenzsteuer sorgte für Kontroversen, wobei auch die Sorge bestand, dass Trump umfassende Zölle auf Importe erheben könnte. Die UN-Klimainstitution stimmte letztlich zu, dieses Thema in zukünftige Gipfelagenden aufzunehmen.
Ein unerfülltes Ziel des Gipfels war die Festlegung konkreter Schritte zur Abkehr von fossilen Brennstoffen, obwohl das Gastgeberland Aserbaidschan dies als göttliche Gabe bezeichnete. Diese Nicht-Entscheidung sahen viele als Einfluss der fossilen Brennstoffindustrie auf die Klimaverhandlungen.