08. September, 2024

Grün

Klima-Aktivisten legen Frankfurter Flughafen lahm: „Letzte Generation“ übernimmt Verantwortung

Klima-Aktivisten legen Frankfurter Flughafen lahm: „Letzte Generation“ übernimmt Verantwortung

Mit einer gezielten Klebeaktion auf den Landebahnen des Frankfurter Flughafens haben Klima-Demonstranten am frühen Donnerstagmorgen für erhebliche Störungen im Flugverkehr gesorgt. Passagiere mussten lange Wartezeiten in Kauf nehmen, da sich innerhalb der Terminals beträchtliche Warteschlangen bildeten. Nach Angaben des Flughafenbetreibers Fraport wurden rund 140 der 1400 geplanten Flüge annulliert.

Die Bundespolizei berichtete, dass die acht Aktivisten gegen 05:00 Uhr in das eingezäunte Areal eingedrungen waren. Während einer der Demonstranten am Zaun festhing, gelangten sieben Personen in den Sicherheitsbereich und klebten sich an den Köpfen der beiden zentralen Start- und Landebahnen fest.

Nachdem die Aktivisten von Polizeibeamten festgesetzt und später an die hessische Landespolizei übergeben wurden, konnte der Flugbetrieb kurz vor 08:00 Uhr auf allen vier Bahnen des Flughafens wieder aufgenommen werden. Die Gruppe „Letzte Generation“ bekannte sich zu der Aktion und nahm in einem Post auf der Plattform X Bezug auf ähnliche Aktionen in Köln/Bonn, London und Oslo.

Die Aktivistengruppe erklärte, sechs ihrer Mitglieder hätten Öffnungen im Maschendrahtzaun geschaffen und seien dann zu Fuß, mit Fahrrädern und Skateboards zu verschiedenen Punkten um die Start- und Landebahnen gelangt. Laut „Letzte Generation“ trugen sie Plakate mit der Aufschrift „Öl tötet“. Der Flugbetreiber Fraport warnte jedoch, dass auch nach Wiederaufnahme des Flugbetriebs mit weiteren Verzögerungen im Tagesverlauf zu rechnen sei.

Am Lufthansa-Schalter bildete sich bereits am frühen Morgen eine lange Schlange. Fraport versorgte die wartenden Passagiere in der Haupthalle bei Terminal A mit kostenlosem Wasser. Der Vorfall führte zu scharfer Kritik seitens der Politik.

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) bezeichnete die Aktion als unverantwortlich und kriminell. Er verurteilte die Störung auf der Plattform X als gezielte Schädigung auf Kosten Tausender Urlauber. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) betonte in einem Interview mit der „Bild“, dass der Gesetzgeber mit maximaler Härte reagieren müsse. Das Kabinett hatte kürzlich eine Verschärfung der Strafen für Eingriffe in den Luftverkehr beschlossen, über die jedoch noch der Bundestag entscheiden muss.

Auch ein Sprecher von Fraport verurteilte die Aktionen scharf und wies darauf hin, dass solche Störungen den Flugbetrieb und letztlich Menschenleben gefährdeten. Den Tätern drohen empfindliche Strafen und hohe zivilrechtliche Schadensersatzforderungen. Der Flughafen Frankfurt sei durch über 30 Kilometer technisch gesicherten Zauns sowie durch Streifen überwacht. Das Hauptziel der Sicherheitsmaßnahmen bestehe darin, eingedrungene Personen schnell und sicher aufzuspüren und weitere Schäden zu vermeiden.