07. Februar, 2025

Politik

Kleinparteien im Asyl-Debattiermodus: Schlagabtausch über Zuwanderung und Wirtschaftspolitik

Kleinparteien im Asyl-Debattiermodus: Schlagabtausch über Zuwanderung und Wirtschaftspolitik

Die heiße Phase des Bundestagswahlkampfes nimmt Fahrt auf, und auch die kleineren Parteien steigen in den Ring. Bei der ZDF-Sendung „Schlagabtausch“ stand das Thema Migration im Fokus. Während einige nach grundlegenden Änderungen im Asylrecht verlangten, verteidigten andere die bestehenden Reformen mit Nachdruck. Auffallend war, dass auch die Sozial- und Wirtschaftspolitik als zentrale Anliegen der Parteien thematisiert wurden, was auf drängende Herausforderungen unmittelbar nach der Wahl hinweist.

In einem bemerkenswerten Vorschlag plädierte FDP-Chef Christian Lindner für einen parteiübergreifenden Konsens zur Begrenzung der AfD. Er befürwortete die Integration von Unionspositionen in ein rot-grünes Gesetzeswerk als Antwort darauf. Lindners Ansatz stieß bei Grünen-Chef Felix Banaszak auf Ablehnung, der davor warnte, die Narrative der AfD zu übernehmen. Der Grünen-Politiker verteidigte zudem deren Kanzlerkandidaten, Robert Habeck, und dessen umstrittenes Migrationspapier, das neben mehr Abschiebungen auch Differenzierung in der Diskussion anstrebt.

Sahra Wagenknecht von der BSW erinnerte an die rechtlichen Grundlagen des Asylrechts im Grundgesetz und beklagte die Überlastung öffentlicher Systeme durch Zuwanderung. Auch Lindner, der AfD-Vorsitzende Tino Chrupalla und CSU-Vertreter Alexander Dobrindt äußerten sich besorgt über die überforderte Infrastruktur in den Kommunen. Jan van Aken von Die Linke warnte jedoch vor einem besorgniserregenden Klima der Unsicherheit und kritisierte, dass Kommunen finanziell ausgehungert würden.

Neben der Migration kamen auch wirtschaftliche Themen zur Sprache. Lindner propagierte eine Wirtschaftswende, während Dobrindt mehr Wettbewerbsfähigkeit forderte. Banaszak hob Investitionen in Bildung und Klimaschutz hervor. Chrupalla zentrierte seine Argumentation auf sinkende Energiepreise, während Van Aken für einen Mietendeckel plädierte.

Am Ende der Sendung ließ Moderator Andreas Wunn wissen, dass ihm der Talk gelungen erschien. Das politische Kräftemessen auf den Bildschirmen setzt sich schon bald fort, wenn sich Kanzler Olaf Scholz und Friedrich Merz in einem TV-Duell gegenüberstehen.