12. Dezember, 2024

Wirtschaft

Kleine Zulieferer in der Krise: Die Herausforderungen von Boeings Lieferkette

Kleine Zulieferer in der Krise: Die Herausforderungen von Boeings Lieferkette

Die Nachricht mag zunächst unscheinbar wirken: Ein kleines Familienunternehmen in Seattle beliefert den Flugzeughersteller Boeing seit Jahrzehnten mit Metallteilen. Doch Rosemary und Larry Brester, die Hintermänner dieses Betriebs, sind mehr als nur einfache Zulieferer; sie sind ein Symbol für die kleinen Rädchen im großen Getriebe der Luftfahrtindustrie.

Die jüngsten Turbulenzen bei Boeing, angefangen bei Problemen mit der 737 MAX bis hin zu Produktionsstopps durch Streiks, treffen Unternehmen wie das von den Bresters besonders hart. "Alles geriet plötzlich ins Stocken, und wir sahen eine drastische Veränderung in unserem Geschäft", berichtet Rosemary Brester.

Seit 1973 produzieren die Bresters Flugzeugteile und haben im Laufe der Jahre nicht nur expandiert, sondern sind auch feste Bestandteile der Luftfahrt-Community geworden. So erinnern sie sich mit Stolz an ein Treffen mit dem Astronauten Buzz Aldrin bei einer Branchenveranstaltung in Großbritannien.

Doch trotz ihrer Zugehörigkeit zur globalen Boeing-Zulieferkette, sind sie den Schwankungen des Großunternehmens stark ausgesetzt. Nach unzähligen Krisen bei Boeing, zuletzt der Stopp der 737 MAX-Produktion, fühlen sich viele dieser kleinen Zulieferer isoliert.

In der Werkstatt der Bresters herrscht inzwischen fast stille; nur Larry arbeitet noch an einigen wenigen Aufträgen. Trotz der Herausforderung bleibt ihr Optimismus ungebrochen. Sie setzen darauf, dass Boeing, trotz aller Rückschläge, letztlich wieder auf Kurs kommt.

Die Bresters haben zwar ihre Einstellungspläne vorerst auf Eis gelegt, doch der Glaube an eine Erholung des Unternehmens ist ungebrochen: "Wir würden uns zu Tode langweilen", scherzt Larry und denkt nicht daran, das Handwerk aufzugeben.