Vier Jahre nach der Insolvenz der Bremer Bank Greensill, in deren Folge die Stadt Monheim erhebliche finanzielle Einbußen erlitt, hat Rathauschef Daniel Zimmermann Grund zur Erleichterung. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat das Ermittlungsverfahren gegen ihn eingestellt. Ursprünglich bestand der Verdacht auf Untreue aufgrund einer vermeintlich unangemessenen und riskanten Anlageentscheidung. Allerdings ergab die Untersuchung, dass dieser Verdacht nicht hinreichend für eine Anklage war. Ein ähnliches Verfahren gegen eine Verwaltungsangestellte aus Monheim wurde ebenfalls eingestellt. Zimmermann zeigte sich erfreut darüber, dass eine unabhängige Institution die einwandfreie Arbeit der Stadtverwaltung bestätigt hat: "Die Anschuldigungen waren unbegründet", so der Bürgermeister der lokalen Partei Peto. Sein Fokus gilt nun der weiteren Abwicklung des Insolvenzverfahrens mit dem Ziel, möglichst viel von den verlorenen Geldern zurückzugewinnen. In der Zeit der niedrigen Zinsen bot die Greensill-Bank höhere Renditen als andere Banken, was viele deutsche Kommunen, darunter Monheim, dazu veranlasste, ihr Kapital dort anzulegen. Im Insolvenzfall steht für Monheim eine gewaltige Summe von 38 Millionen Euro auf dem Spiel. Während andere Gemeinden ihre Forderungen bereits mit Abschlag verkauft haben, prüft Monheim derzeit einen derartigen Schritt, um bald zumindest teilweise Gelder zurückzuerhalten. Zimmermann betont, dass man die Entscheidungen von damals nicht mit dem heutigen Wissen bewerten dürfe. Im Anlagezeitpunkt genoss die Greensill-Bank das gleiche Rating wie die Deutsche Bank. Mit Zinsen zwischen 0,08 und 0,3 Prozent erschien der Deal damals nicht spekulativ.
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Klarheit für Monheim: Ermittlungen im Fall Greensill eingestellt
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