05. Oktober, 2024

Wirtschaft

Klarheit beim Deutschlandticket: Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies fordert stabile Preisgestaltung

Klarheit beim Deutschlandticket: Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies fordert stabile Preisgestaltung

Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies drängt auf Transparenz bezüglich der künftigen Preisentwicklung des Deutschlandtickets. Er betont die Notwendigkeit eines festen und vertrauenswürdigen Preises, um die Klimaziele zu erreichen und ein attraktives Mobilitätsangebot zu schaffen. Lies hebt hervor, dass steigende Personal- und Energiekosten nicht vollständig vom Ticketpreis abgekoppelt werden können, aber ein stabiler Preis dennoch unabdingbar sei. Lies mahnt, die richtige Balance zu finden, die einerseits Kostensteigerungen abfedert und andererseits das Vertrauen der Kunden in das Ticket aufrechterhält. Die Verkehrsminister wollen am Montag erneut über die zukünftige Finanzierung des Deutschlandtickets diskutieren. Bundesfinanzminister Christian Lindner hatte kürzlich vorgeschlagen, eine mögliche Preisanpassung an Investitionen ins Schienennetz zu knüpfen. Lies kritisiert, dass Lindners Ansatz impliziere, der Preis müsse steigen, um andere Maßnahmen zu finanzieren, was ein erfolgreiches Projekt der Bundesregierung gefährden könnte. Bereits seit einiger Zeit kursieren Diskussionen über den Preis des Deutschlandtickets, das derzeit vom Bund und den Ländern mit jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr subventioniert wird. Eine Preisgarantie besteht nur noch bis Ende dieses Jahres, weshalb das Ticket bereits 2025 teurer werden könnte. In Niedersachsen sind derzeit keine Abbestellungen von Zugfahrten im Nah- und Regionalverkehr geplant. Lies zufolge geht es vielmehr darum, das Angebot auszubauen und bis 2040 die Fahrgastzahlen zu verdoppeln. Er verweist dabei auf eine kürzlich vorgestellte Studie der Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG), die unter anderem die Reaktivierung stillgelegter Bahnstrecken vorsieht. Die LNVG prüft dennoch, ob ab Ende 2025 weniger Zugfahrten angeboten werden können, was auf eine angespannte Finanzlage zurückzuführen ist. Dass mögliche Einsparungen notwendig sind, wurde von der LNVG-Sprecherin bestätigt, obwohl für das Fahrplanjahr 2025 aktuell keine Streichungen geplant sind. Auch der Fahrgastverband Pro Bahn warnt vor Streichungen, die angesichts der finanziellen Situation zwangsläufig erscheinen. Er betont die Herausforderungen durch Fachkräftemangel und steigende Kosten. Neben der LNVG gibt es in Niedersachsen weitere Aufgabenträger im Nahverkehr, die aktuell keine Abbestellungen von Zugfahrten planen. Dazu gehören die Region Hannover und der Großraum Braunschweig. Lies unterstreicht, dass zur Realisierung eines verbesserten Zugangebots zusätzliche Mittel notwendig sind. Niedersachsen erhält in diesem Jahr rund 960 Millionen Euro Regionalisierungsmittel vom Bund, mit einer Steigerung um etwa 30 Millionen Euro im kommenden Jahr. Diese Mittel werden hauptsächlich zur Finanzierung des Nahverkehrs genutzt.