Der jüngste Besuch der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen in Berlin bot eine Bühne für klare Botschaften: Bundeskanzler Olaf Scholz verurteilte jegliche Versuche territorialer Expansion aufs Schärfste. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Kanzleramt bekräftigte Scholz, dass Grenzen niemals mit Gewalt verschoben werden dürfen. "To whom it may concern", fügte er in einem Anflug von subtiler Schärfe hinzu. Der deutsche Kanzler hat in der Vergangenheit mehrfach ähnliche Statements abgegeben, besonders im Kontext von Äußerungen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zu Gebietsansprüchen in Panama, Kanada und insbesondere Grönland. Scholz hält daran fest, dass die Unverletzlichkeit von Grenzen ein grundlegendes Prinzip des Völkerrechts ist und fordert, dieses Prinzip universell anzuerkennen. Grönland, das politisch mit Dänemark verwoben ist, bleibt im Fokus internationaler Begehrlichkeiten, vor allem wegen seiner Rohstoffvorkommen und strategischen Lage. Trump zeigte sich optimistisch, dass Grönland eines Tages in den Einflussbereich der USA fallen könnte, was er als Beitrag zur Freiheit der Welt interpretiert. Unterdessen hat Dänemark als Reaktion auf die zunehmenden Spannungen angekündigt, für fast zwei Milliarden Euro seine militärische Präsenz in der Arktis und im Nordatlantik zu verstärken. Dies umfasst den Einsatz neuer Schiffe, Langstreckendrohnen und Satelliten rund um Grönland. Mette Frederiksen hielt sich in Berlin mit direkten Kommentaren hierzu zurück, unterstrich jedoch die Bedeutung eines starken Europas, das seine Interessen eigenständig vertreten und fördern kann. Frederiksen wird ihre europäische Reise fortsetzen und weitere Gespräche in Paris und Brüssel führen, darunter ein Treffen mit Nato-Generalsekretär Mark Rutte.