Eine bedeutsame und spannende Entwicklung zeichnen die aktuellen Erhebungen des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) aus Potsdam nach. Diese zeigen, dass die Mehrheit der Männer bis zu 50 Jahren in Deutschland sich im Falle eines militärischen Angriffs dazu bereit erklärt, das Land mit der Waffe zu verteidigen. So gaben beeindruckende 61 Prozent der Befragten an, diese Bereitschaft zu besitzen — ein bemerkenswerter Anstieg von 52 Prozent im Jahr 2021, als das Thema angesichts der damaligen politischen Lage noch weniger präsent war.
Allerdings fällt die Bereitschaft zur Verteidigung bei Frauen mit nur 21 Prozent deutlich niedriger aus, auch wenn dies im Vergleich zu den 11 Prozent aus dem Jahr 2021 ebenfalls eine Steigerung darstellt. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob die Wiedereinführung des Wehrdienstes für junge Erwachsene im Rahmen einer allgemeinen Dienstpflicht in der aktuellen geopolitischen Lage Sinn macht.
Knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung, konkret 49 Prozent, spricht sich für eine solche Maßnahme aus, wobei in der jüngeren Altersgruppe zwischen 16 und 29 Jahren nur 37 Prozent dieser Meinung sind. Gleichzeitig befürwortet ebenfalls etwa die Hälfte der Befragten eine anhaltende militärische Unterstützung der Ukraine im Konflikt mit Russland, ebenfalls ein Anstieg um 4 Prozentpunkte im Vergleich zu 2023.
Interessanterweise wird die militärische Unterstützung der Ukraine parteipolitisch unterschiedlich wahrgenommen. Ausnahme bilden dabei Wähler der AfD, BSW und Linken sowie die Gruppe der Nichtwähler, bei denen keine Mehrheit für militärische Hilfen besteht. Insgesamt bleibt die Diskussion um die Landesverteidigung und die Unterstützung der Ukraine ein bedeutendes Thema in der deutschen Öffentlichkeit.