19. September, 2024

Politik

Klara Geywitz fordert schnelles Handeln bei Wohnungsverlust

Klara Geywitz fordert schnelles Handeln bei Wohnungsverlust

Bauministerin Klara Geywitz plädiert für zügige Hilfe im Falle eines Wohnungsverlustes. Am nationalen Tag der wohnungslosen Menschen hob die SPD-Politikerin die Bedeutung von Notunterkünften hervor. Sie kündigte an, bundesweite Standards zu etablieren, um den Schutz insbesondere von Familien und Frauen zu verbessern. „Wohnungs- und Obdachlosigkeit betreffen uns alle“, betonte Geywitz eindringlich. Bereits im April hat die Bundesregierung einen umfassenden Aktionsplan gegen Wohnungslosigkeit beschlossen. Dieser zielt darauf ab, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen und konkrete Maßnahmen zur Überwindung der Wohnungslosigkeit zu ergreifen. „Um das diverse Engagement zu unterstützen, haben wir eine Kompetenzstelle von Bund, Ländern und Kommunen ins Leben gerufen“, ergänzte Geywitz. Ein zentraler Aspekt des Plans ist der Bau von mehr bezahlbaren Wohnungen. Nach den aktuellen Daten des Statistischen Bundesamts ist die Zahl der untergebrachten wohnungslosen Menschen in Deutschland erheblich gestiegen. Zum Stichtag 31. Januar 2024 wurden rund 439.500 Personen von den Kommunen in verschiedenen Unterkünften betreut. Dieser Anstieg, von 372.000 Personen im Jahr 2023 und 178.100 im Jahr 2022, ist vor allem auf verbesserte Datenmeldungen zurückzuführen. Zu den untergebrachten Personen zählen beispielsweise Menschen in Not- und Gemeinschaftsunterkünften sowie in gewerblichen Unterkünften wie Pensionen und Hotels. Es gibt jedoch auch Personen, die auf der Straße leben und statistisch nicht erfasst werden, wodurch genaue Zahlen hierzu fehlen. „Prävention ist entscheidend, um Wohnungsverluste zu verhindern“, sagte Geywitz. Sie hob die Ausweitung des Wohngeldes als eine zentrale Maßnahme hervor, um zu gewährleisten, dass niemand seine Wohnung aufgrund steigender Miet- und Energiekosten verliert. Nach Einschätzungen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe sind Familien zunehmend davon bedroht, wohnungslos zu werden. Laut dem Jahresbericht 2022 der Organisation lebten in elf Prozent der Haushalte, die sich in Wohnungsnot an nicht kommunale Hilfseinrichtungen wandten, Kinder mit, was einen Höchststand darstellt. Die betroffenen Haushalte setzten sich nahezu gleichmäßig aus Paaren und Alleinerziehenden zusammen. Die Daten basieren auf der Auswertung von über 38.200 Klientinnen und Klienten aus 227 Einrichtungen und Diensten der freien Träger.