25. September, 2024

Politik

Klage nach Brückeneinsturz: Familien fordern Gerechtigkeit

Klage nach Brückeneinsturz: Familien fordern Gerechtigkeit

Die tragische Tragödie des Brückeneinsturzes in Baltimore im März dieses Jahres, bei dem sechs Bauarbeiter ums Leben kamen, zieht weitreichende rechtliche Folgen nach sich. Die Familien der Verstorbenen haben nun Klagen wegen widerrechtlicher Tötung vor einem Bundesgericht eingereicht. Sie werfen der Betreiberfirma des Containerschiffes Dali schwere Fahrlässigkeit vor.

Das Containerschiff Dali hatte die Francis Scott Key Bridge gerammt, was zum Einsturz der Brücke und dem Tod der Bauarbeiter Alejandro Hernández Fuentes, Dorlian Ronial Castillo Cabrera, Maynor Yasir Suazo-Sandoval, Carlos Daniel Hernández Estrella, Miguel Ángel Luna González und José Mynor López führte. Dadurch wurden die Schifffahrtswege des Hafens von Baltimore schwer in Mitleidenschaft gezogen.

In der Klage, die im U.S. District Court for the District of Maryland eingereicht wurde, wird eine Schadenssumme "weit über dem Wert des Schiffs" gefordert. Auch das US-Justizministerium hat Klage gegen die Eigentümer- und Betreiberfirmen Grace Ocean und Synergy Marine aus Singapur eingereicht, da das Unglück ihrer Meinung nach durch Fahrlässigkeit vermeidbar gewesen wäre. Hierbei geht es um Schadenersatzforderungen von über 100 Millionen Dollar.

Marylands Generalstaatsanwalt Anthony G. Brown gab bekannt, dass der Staat am Dienstag ebenfalls Klage eingereicht hat, um unbenannte Schadenersatzforderungen geltend zu machen. Die Eigentümer und Betreiber der Dali versuchen hingegen, ihre Haftung auf 44 Millionen Dollar zu begrenzen.

Carmen Castellon Quintana, die Ehefrau eines der Opfer, brachte bei einer Pressekonferenz ihren Schmerz und ihre Forderung nach Gerechtigkeit zum Ausdruck. "Ich möchte nicht, dass eine andere Frau ihren Mann so verliert wie ich. Diese Tragödie hätte verhindert werden können," betonte sie.

Die Klageanträge schildern bewegende Einzelheiten aus dem Leben der verstorbenen Männer, die ihre Familien zurückließen. González und Quintana waren seit 14 Jahren verheiratet und betrieben gemeinsam einen Imbisswagen. Ähnliche emotionale Details finden sich auch in den Klagen der anderen Familien.

So berichtet die Familie von Dorlian Ronial Castillo Cabrera, wie er stolz Geld nach Guatemala geschickt hatte, um seine Eltern zu unterstützen und seiner Mutter einen Kühlschrank sowie Medikamente zu kaufen. "Dorlian träumte davon, eines Tages legalen Status zu erlangen und seine Eltern nach Baltimore zu holen," heißt es in der Klage. Diese Träume endeten abrupt mit der Kollision der Dali mit der Brücke.