Die Gründerin von Andav Capital, Nisha Desai, hat eine Klage gegen PayPal eingereicht. Desai wirft dem Zahlungsdienstleister vor, sie aufgrund ihrer asiatischen Herkunft aus dem Diversity- und Gleichstellungsprogramm ausgeschlossen zu haben. Der Konflikt dreht sich um PayPals finanzielles Engagement in Höhe von 530 Millionen Dollar, das 2020 zur Unterstützung von Unternehmen unter afroamerikanischer und Minderheitenführung nach der Black-Lives-Matter-Bewegung angekündigt wurde. Desai argumentiert, dass ihr Antrag auf Berücksichtigung bei diesem Förderprogramm abgelehnt wurde, da der Fokus ausschließlich auf von Schwarzen und Hispanoamerikanern geführte Unternehmen gelegt wurde. Andav Capital, gegründet 2018, hat unter anderem in das Fintech-Startup Acorns, den Startup-Marktplatz IFundWomen und die Umwelttechnologie-Firma Kubik investiert. Desai erhob in ihrer Klage, dass andere Ethnien, darunter asiatische Amerikaner, bei der Mittelvergabe ungleich behandelt würden. Sie führt an, dass PayPal in mehreren Erklärungen offen von der rassenspezifischen Ausrichtung des Programms gesprochen habe. Auf Anfragen zu einem Kommentar reagierte Desai nicht. Ein Sprecher von PayPal, Taylor Watson, lehnte eine Stellungnahme ab und verwies auf das laufende Verfahren. Desai erklärt weiter, dass sie zahlreiche Gespräche mit hochrangigen PayPal-Managern, einschließlich dem Chef der Abteilung für öffentliche Politik und Forschung, über ihre Qualifikationen für das Förderprogramm geführt habe. Dabei sei ihr im Juli 2020 mitgeteilt worden, dass Unternehmen unter schwarzer und hispanischer Führung bevorzugt würden. Von den ersten Investitionen aus dem 530-Millionen-Dollar-Engagement profitierte kein asiatisch geführtes Unternehmen, was Desai als klares rassistisches Muster bezeichnet. Obwohl insgesamt 100 Millionen Dollar an 19 von Schwarzen und Latinx-Managern geleitete Wagniskapitalgesellschaften gingen, verwehrte man laut Desai asiatisch-amerikanischen Gründerinnen jegliche finanzielle Unterstützung.