Bain Capital steht vor einer gewaltigen Aufgabe: Der geplante Börsengang des japanischen Speicherchip-Herstellers Kioxia, sechs Jahre nach dessen Abspaltung von Toshiba, birgt einige Herausforderungen. Ursprünglich erwarb ein Konsortium, zu dem Bain Capital, Apple und South Koreas SK Hynix gehörten, Kioxia im Jahr 2018 in einem aufsehenerregenden Deal über zwei Billionen Yen, umgerechnet damals etwa 18 Milliarden US-Dollar. Trotz politischer Widerstände gegen ausländische Übernahmen strategischer Technologien gelang es Bain, diesen komplexen Deal abzuschließen.
Der Weg zu einem erfolgreichen Ausstieg war jedoch steinig. Marktbedingungen zwangen Kioxia, Pläne für einen Börsengang 2020 auf Eis zu legen. Auch Fusionsgespräche mit Western Digital scheiterten 2021 aufgrund von Einwänden seitens SK Hynix. Eine kürzliche Wiederaufnahme der IPO-Planung wurde wegen Bewertungsdiskrepanzen zunächst pausiert, bis nun wieder ein Versuch gestartet wird. Die Bewertung von Kioxia liegt aktuell zwar bei rund 784 Milliarden Yen, was deutlich unter dem ursprünglichen Kaufpreis liegt, jedoch scheint ein Abschlag aufgrund der hohen Schuldenlast von 1,2 Billionen Yen unvermeidlich.
Trotz des Potentials bei steigenden Speicherchip-Preisen lasten die Schulden schwer und Investitionen in neue Technologien hinken hinterher. Mit nur 27% Umsatz-Reinvestierung in den letzten dreieinhalb Jahren liegt Kioxia weit hinter dem Branchendurchschnitt. Der erhoffte Betriebserlös könnte Bain Capitals Image im hart umkämpften Private-Equity-Markt schützen, auch wenn sowohl Bain als auch Toshiba wohl Verluste bei den verkauften Anteilen hinnehmen müssen.