Der europäische Baumarktkonzern Kingfisher wird sich aus Rumänien zurückziehen, nachdem der Verkauf seiner defizitären Tochtergesellschaft Brico Depot Romania an Altex Romania für einen Unternehmenswert von 70 Millionen Euro beschlossen wurde. Die Veräußerung umfasst ein Filialnetz von 31 Geschäften in 24 Städten, Distributionsoperationen sowie die Zentrale in Bukarest und soll im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2025/26 abgeschlossen werden, vorbehaltlich regulatorischer Genehmigungen.
Durch diesen Schritt will Kingfisher laut CEO Thierry Garnier den Fokus strategisch auf profitablere Märkte und Wachstumsbereiche legen, um attraktive Renditen zu erzielen und den Aktionärswert zu steigern. In Großbritannien hält das Unternehmen die Marken B&Q und Screwfix, während in Frankreich Castorama und Brico Depot zum Portfolio gehören.
Im Geschäftsjahr 2023/24 erzielte Brico Depot Romania einen Umsatz von 269 Millionen Pfund, was 2,1 % des Konzernumsatzes entspricht, jedoch mit einem Einzelhandelsverlust von 18 Millionen Pfund belastet war. Analysten von Jefferies werten den Verkauf als sinnvolle Maßnahme, um die Konzentration auf die Kernmärkte Großbritannien, Frankreich und Polen zu stärken.
Kingfisher hatte 2013 den rumänischen Markt betreten, als es Bricostore Romania von der französischen Group Bresson übernahm und 2017 durch den Erwerb von Praktiker Romania seinen Einfluss ausbaute. Altex Romania hat sich verpflichtet, das Geschäft von Brico Depot Romania weiterzuentwickeln.
Zuletzt hatte Kingfisher bezüglich der Gewinnprognose für 2025/26 vor einem negativen Einfluss von 45 Millionen Pfund gewarnt, der auf Steuererhöhungen in den Haushalten Großbritanniens und Frankreichs zurückzuführen ist. Die Aktien des Unternehmens verzeichneten in diesem Jahr bislang einen Anstieg um 4 %.